Folgen der US-Wahl

Sieg von Trump: Baden-Württembergs Unternehmer in großer Sorge

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Autor/in
Petra Thiele
SWR-Wirtschaftsredakteurin Petra Thiele

Die Präsidentenwahl ändere nichts daran, dass die USA der wichtigste Handelspartner Baden-Württembergs sind, meinen Wirtschaftsvertreter. Trotzdem ist die Sorge vor Zöllen groß.

Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Handelspartner für Baden-Württemberg: Vergangenes Jahr sind Waren im Wert von 36,4 Milliarden Euro in die USA exportiert worden. Das Exportvolumen nach China ist nur halb so groß. Der Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen sorgt nun für viele Fragen.

BW-Unternehmer: Spaltung der Weltwirtschaft muss dringend verhindert werden

Der Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), Oliver Barta, betonte nach der Wahl: "Die Vereinigten Staaten sind und bleiben unser wichtigster Verbündeter. Daran ändert eine Präsidentenwahl nichts." Europa müsse nun zusammenstehen, um global eine Rolle zu spielen.

Wir stellen uns nach der US-Wahl in Fragen der Sicherheits- und Wirtschaftspolitik auf global härtere Zeiten ein. Die EU muss geschlossener und klarer auftreten, um sich zwischen den großen Mächten der Welt behaupten zu können.

Zölle seien sein Lieblingswort, hat Donald Trump häufig im Wahlkampf betont. Der Unternehmerverband UBW meint dagegen: "Durch Protektionismus, Zölle und Handelsschranken verlieren am Ende alle. Der Wahlkampf in den USA sollte uns zudem alle ermahnen, uns unserer Stärken in einer globalisierten Wirtschaft zu besinnen." Eine Spaltung der Weltwirtschaft müsse dringend verhindert werden.

Mittelstandsverband: Trump wird sicher für Turbulenzen sorgen

Das Berechenbarste an Trump sei seine Unberechenbarkeit, erklärte Bert Sutter, Präsident der wvib Schwarzwald AG - einer Plattform des industriellen Mittelstandes in Baden-Württemberg. Sutter meint, Donald Trump werde sicher für wirtschaftliche und politische Turbulenzen sorgen und die gesellschaftliche Spaltung des Landes nicht überwinden.

Die lange Phase der Pax Americana nach 1945 ist vorbei, die USA treten als globale Ordnungsmacht zurück. Protektionismus und Handelskriege sind zu befürchten. Für Europa wird das wirtschaftlich und militärisch teurer.

USA/Baden-Württemberg

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Die Präsidentschaftswahl in den USA und Reaktionen aus Baden-Württemberg.

IHK Stuttgart: Europa muss stärker auf eigene Stärken setzen

Der Wahlsieg Trumps habe nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch Folgen für die Unternehmen, erklärte der Stuttgarter IHK-Präsident Claus Paal. Er betonte aber auch, Europa müsse jetzt auf die eigene Stärke und die Wettbewerbsfähigkeit setzen. Die Zeiten des Freihandels und des Warenaustausches seien nicht vorbei.

Landesbank Baden-Württemberg: Es kommt wohl mehr "America First"

Nach Einschätzung der Expertinnen und Experten der Landesbank Baden-Württemberg wird sich Deutschland auf eine verschärfte Politik des "America First" einstellen müssen. Die Fachleute warnen vor negativen Folgen für Exporte und Investitionen innerhalb der Europäischen Union. Aus ihrer Sicht kann die Politik von Trump dazu führen, dass die europäische Wirtschaft nicht wachsen oder sogar schrumpfen wird.

ZEW: Trumps Sieg verschärft Europas Wirtschaftsprobleme

Der Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim, Achim Wambach, meint, dass der Wahlsieg von Trump Europas Wirtschaftsprobleme verschärfe: Deutschland und die EU müssten ihren Wirtschaftsstandort dringend stärken. Nur ein dynamischer Binnenmarkt sei ein Garant dafür, nicht zwischen den Wirtschaftsblöcken USA und China zerrieben zu werden.

Das verschärft Europas Wirtschaftsprobleme, da sich europäische Unternehmen noch stärker genötigt sehen, in den USA zu produzieren, statt fertige Produkte dorthin zu liefern. Deutschland und die EU müssen ihren Wirtschaftsstandort dringend stärken.

Europa profitiere vom militärischen Schutzschirm der USA, betont Wambach. Unter Donald Trump sei davon auszugehen, dass die NATO-Staaten zu mehr Eigenverantwortung gedrängt würden: "Europa sollte das in einer gemeinsamen Anstrengung tun." Die Kleinstaaterei in der Verteidigungspolitik werde den geopolitischen Herausforderungen nicht gerecht.

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