Die Präsidentschaftswahl in den USA und Reaktionen aus Baden-Württemberg.
- Bundespräsident Steinmeier gratuliert Trump
- Trump gewinnt US-Präsidentschaftswahl
- Finanzminister Bayaz befürchtet weniger Wohlstand für BW
- Landtagspräsidentin Aras zu Wahl in den USA
Parteien im BW-Landtags reagieren auf US-Wahlergebnis
Die Oppositionsparteien im baden-württembergischen Landtag reagieren verhalten auf das Ergebnis der US-Wahlen. So sei die Welt mit Donald Trump als Präsident der USA eine andere, sagte SPD-Landes- und Fraktionschef Andreas Stoch. Deutschland und Europa müssten eigenständiger werden. Ähnlich äußerte sich auch FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke. Auf Europa kämen "schwere Zeiten" zu.
Der Co-Vorsitzende der baden-württembergischen AfD, Emil Sänze, begrüßte hingegen die Wahl Trumps. Er befürchtet jedoch, dass Arbeitsplätze in die USA abwandern könnten.
BW-Wirtschaftsministerin: Strafzölle könnten Auswirkungen auf BW-Wirtschaft haben
Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) zeigte sich angesichts des Wahlsiegs von Donald Trump besorgt. Sie befürchtet, dass Waren aus Baden-Württemberg in den USA weniger konkurrenzfähig sind, wenn Trump wie angekündigt während seiner Amtszeit Strafzölle erheben sollte. Allein von Januar bis August 2024 sind Waren im Wert von über 23 Milliarden Euro aus Baden-Württemberg in die Vereinigten Staaten gegangen. Das sind rund 14 Prozent des Gesamtexports des Landes.
Palmer: Harris inhaltlich weniger stark
Auch Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) hat sich zum Wahlsieg Donald Trumps geäußert. Er denkt, dass Trump vor allem deshalb punktete, weil er die Themen des Alltags offensiver ansprach. Die Inhalte seiner Konkurrentin Kamala Harris seien dagegen "ziemlich dünn" gewesen:
Experte: Mit Trump wird es eine andere US-Politik geben
Auch Wilfried Mausbach, Professor für American Studies an der Universität Heidelberg, hat die "Election Night" verfolgt. Durch Trumps Wahlsieg sieht er eine Politik kommen, die sich sehr von Joe Bidens oder Kamala Harris' unterscheidet:
USA-Experte Köllhofer: "America First" wird dominieren
Was hat die US-Amerikaner dazu gebracht, mehrheitlich für Trump zu stimmen? Das fragt sich auch Jakob Köllhofer, Leiter des Deutsch-Amerikanischen Instituts (DAI) in Heidelberg.
Dem SWR sagte Köllhofer, er habe Angst davor, dass Trump nun alle Planstellen mit neuen Leuten besetzen kann, die in seinem Sinne "fest entschlossen sind, das umzusetzen, was sie sich vorgenommen haben". Deutschland werde sich außerdem daran gewöhnen müssen, dass Trump "mit der Macht im Rücken nicht vergisst, was er vorher angekündigt hat".
Was der Leiter des Deutsch-Amerikanischen Instituts noch zum Wahlausgang gesagt hat:
Unternehmer BW: USA sind "wichtigste Verbündete"
Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), sagte nach der Wahl, dass die Vereinigten Staaten der "wichtigste Verbündete" bleibe. Daran ändere eine Präsidentenwahl nichts. "Wollen wir global eine Rolle spielen, dann muss Europa zusammenstehen. Wir stellen uns nach der US-Wahl in Fragen der Sicherheits- und Wirtschaftspolitik auf global härtere Zeiten ein", so Barta. Die EU müsse geschlossener und klarer auftreten, um sich zwischen den großen Mächten der Welt behaupten zu können.
Stihl gratuliert Trump
Der Familienunternehmer und Vorsitzende des Beirats und
Aufsichtsrats beim Motorsägenhersteller Stihl, Nikolas Stihl, hat Donald Trump zu dessen Sieg bei der Präsidentenwahl in den USA gratuliert. Als global agierendes Unternehmen sei Stihl zuversichtlich, dass Trumps Politik "die Wettbewerbsfähigkeit der USA stärken und ein günstiges Investitionsklima schaffen wird". Die USA sind für das schwäbische Unternehmen sehr wichtig. Nach eigenen Angaben sind sie mit einem Umsatzanteil von einem Drittel der größte Einzelmarkt für die Schwaben.
Donuts und Porridge zum Wahl-Frühstück in Stuttgart
Kaffee, Donuts, Porridge und Obst - beim gemeinsamen Frühstück der "Election Night" in Stuttgart wurde wieder diskutiert. Dr. Winfried Mausbach vom Heidelberg Center for American Studies ordnete den aktuellen Stand der US-Wahl ein und beantwortet Fragen. Auch Simon Bock hört aufmerksam zu. Er ist mit seiner Tochter und ihrer Freundin seit gestern Abend dabei. Die Mädels sind noch fit - um die Wahl live verfolgen zu können, haben sie sogar schulfrei bekommen. "Ich finde es spannend dabei zu sein", erzählt die 13-jährige Clara, "der Ausgang ist ja auch für uns in Europa wichtig."
Bundespräsident Steinmeier gratuliert Trump
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratulierte Donald Trump zu seinem Wahlsieg bei den Präsidentschaftswahlen. "Sie können sich auf Deutschland als starken Partner an der Seite der Vereinigten Staaten von Amerika verlassen", schrieb er an den US-Republikaner. Steinmeier äußerte die Hoffnung, "dass unsere Länder auch künftig auf der Grundlage unserer demokratischen Werte, im Sinne einer starken transatlantischen Allianz und zugunsten unserer zahlreichen gemeinsamen Interessen zusammenarbeiten werden". Er selbst werde sich dafür einsetzen, dass sich die Menschen zugewandt und mit Offenheit begegnen". Zugleich betonte Bundespräsident Steinmeier: "Gemeinsam sind wir stärker als allein. Gemeinsam erreichen wir mehr."
"Election Night": Die Nacht durchmachen für die US-Wahl
Dean Schuhmacher war einer der Besucher der "Election Night" in Stuttgart, um nichts von der US-Wahl zu verpassen. Warum er dafür die ganze Nacht wach geblieben ist, verrät er meiner SWR-Kollegin Nadine Reip:
Handwerk BW: "Umgehend auf den Hosenboden setzen"
"So abstrus es klingt: vielleicht ist dieses Ergebnis sogar das bessere für Deutschland", schrieb Peter Haas, Hauptgeschäftsführer Handwerk BW bei LinkedIn. "Weil es uns eben nicht erleichtert aufwachen und sofort wieder bequem zurücklehnen lässt, dass doch alles so bleibt wie es ist. Sondern weil uns das Ergebnis im wahrsten Sinne und hoffentlich aufweckt, dass wir uns jetzt wirklich endlich und umgehend auf den Hosenboden setzen müssen, um Deutschland zukunftsfit und Europa wirtschaftlich wie politisch wettbewerbsfähig zu machen", so Haas.
Wahl-Nacht auch in Freiburg verfolgt
Die USA haben gewählt. Rund 300 Menschen haben die Wahlnacht auch in Freiburg in einer "Election Night" verfolgt - mit Einschätzungen, Analysen und einer Live-Schalte in die Vereinigten Staaten (USA).
Post Election Breakfast nach US-Präsidentschaftswahl 2024 Frühstück in Freiburg: Trumps ungeheure Rückkehr
Donald Trump wird erneut US-Präsident. Er hat bei der Wahl einen überraschenden Durchmarsch hingelegt. Wie radikal wird er regieren? Diskussion und Einschätzungen in Freiburg.
US-Wahl: Informationen aus BW, Deutschland und der Welt
Welche Auswirkungen die US-Wahl für Baden-Württemberg haben könnte, behalten wir hier in unserem Liveticker im Blick. Aktuelle Entwicklungen in den USA und die Reaktionen aus ganz Deutschland verfolgen unsere Kollegen und Kolleginnen von tagesschau.de.
Trump gewinnt US-Präsidentschaftswahl
Der Republikaner Donald Trump hat die Präsidentschaftswahl in den USA gewonnen. Das berichtete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Erhebungen und Prognosen.
Bundeskanzler Olaf Scholz gratuliert Trump
Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem Republikaner Donald Trump zu seinem sich abzeichnenden Sieg bei der US-Präsidentenwahl gratuliert und eine weitere Zusammenarbeit angeboten. Der SPD-Politiker schrieb auf X : "Gemeinsam arbeiten Deutschland und die USA seit langem erfolgreich zusammen, um Wohlstand und Freiheit auf beiden Seiten des Atlantiks zu fördern. Das werden wir zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger fortsetzen", so Scholz.
Finanzminister Bayaz befürchtet weniger Wohlstand für BW
Der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) sagte im SWR, Trump habe "geradezu eine Obsession zu Zöllen". Bayaz weiter: "Er will die amerikanische Industrie abschirmen und schützen - übrigens Kamala Harris hätte nicht einen ganz anderen Kurs eingeschlagen an der Stelle - aber Donald Trump wird da nochmal einen Zahn zulegen. Er wird das aggressiver, er wird das deutlicher machen, er wird das rücksichtsloser machen." 14 Prozent der baden-württembergischen Exporte gingen laut Bayaz im vergangenen Jahr in die Vereinigten Staaten. "Dann trifft uns das ins Mark und das heißt weniger Wohlstand am Ende des Tages", so Bayaz.
Aussicht auf Trump-Rückkehr belastet Autowerte
Die Aussicht auf eine Rückkehr von Donald Trump
ins Weiße Haus belastet die Autowerte. Die Titel von BMW, Porsche, Mercedes-Benz und Volkswagen verlieren im Dax zwischen 6,7 und 3,6 Prozent. Der europäische Autoindex notiert bis zu 2,1 Prozent schwächer. Die ohnehin in der Krise steckenden deutschen Autokonzerne fürchten die Verhängung von Strafzöllen auf Autos unter einer neuen Trump-Regierung.
Election Night in Stuttgart: "Ich bin etwas erschrocken"
Theresa Weiß, Simon Bock und seine Tochter Klara haben in Stuttgart an der "Election Night" teilgenommen und das Wahlgeschehen in den USA mitverfolgt. Dass Trump gewinnt, macht ihnen Sorgen.
LBBW: Verschärfte Politik des "America First"
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ließ verlauten, dass sich Deutschland mit dem neuen Präsidenten Donald Trump auf eine verschärfte Politik des "America First" einzustellen habe. Zölle dürften Trumps Mittel der Wahl sein. Er knüpfe damit an seine eigene Vergangenheit an. Sein Nachfolger und Vorgänger Joe Biden hatte die von Trump erlassenen Zölle für Aluminium und Stahl übernommen. Bis Anfang 2025 gilt noch eine Art Stillhalteabkommen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten.
Wirtschaft in Region Stuttgart blickt mit Sorge auf Wahl
Die exportorientierte Wirtschaft in der Region Stuttgart blickt mit Sorge auf die Wahlentscheidung in den USA. "Wir haben nun einen US-Präsidenten, der in seinen Entscheidungen unberechenbar ist. Das hat nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch Folgen für die Unternehmen", sagte IHK-Präsident Claus Paal in einer Pressemitteilung. Dennoch ist für Paal klar: "Europa ist stark. Daher wäre es falsch, jetzt nur über den Atlantik zu schauen. Europa kann mit dieser Wahlentscheidung umgehen. Es muss seinen Schwerpunkt auf seine eigene Stärke und seine Wettbewerbsfähigkeit setzen." Wichtig sei jetzt, miteinander ins Gespräch zu kommen.
USA-Experte Lamers schätzt Wahl ein
Dem SWR sagte Karl A. Lamers am Mittwochmorgen in einer ersten Einschätzung, die Themen Wirtschaft und Migration hätten aus seiner Sicht diese Wahl in den USA entschieden. Für Deutschland würde eine Trump-Präsidentschaft vor allem "Druck" bedeuten - besonders in verteidigungs- und wirtschaftspolitischer Hinsicht. Trump sei bekanntermaßen ein Mann, der nichts von Allianzen halte. "Das heißt, die UNO und die NATO werden sich warm anziehen müssen." Auch für die Ukraine werde es große Schwierigkeiten geben. Lamers hat den Wahlkreis Heidelberg zwischen 1994 und 2021 im Deutschen Bundestag vertreten, er gilt als ausgewiesener Außenpolitik- und USA-Experte. Seit 2005 war er stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des Bundestages. Von 2010 bis 2012 war er außerdem Präsident der Parlamentarischen Versammlung der NATO.
Trump gewinnt Wahl in den USA Experte aus Heidelberg: Warum "America first" nun alles dominieren wird
Donald Trump wird wieder Präsident der USA. Ein Experte aus Heidelberg erklärt, auf was sich Europa und Deutschland nun einstellen müssen.
Landtagspräsidentin Aras zu Wahl in den USA
Auch die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) hat sich im SWR zur Wahl in den USA geäußert. "Es war eine demokratische Wahl und wir müssen das akzeptieren, ob uns das gefällt oder nicht", sagte Aras. "Dennoch bin ich erschüttert und schockiert." Trump sei "ein Desaster für alle Menschen, die nicht in sein Weltbild passen". Aras sagte, es sei schockiernd, dass sich so jemand durchgesetzt habe. "Das muss man erstmal verarbeiten."
"Election Night" in Stuttgart
Auch in Stuttgart gab es eine "Election Night", veranstaltet wurde sie vom Deutsch-Amerikanischen-Zentrum (DAZ) und der Landeszentrale für politische Bildung. Meine Kollegin Anna Knake war dabei. Um 5:30 Uhr war die Stimmung verhalten, erzählte sie. Eine handvoll Teilnehmende verfolgten den Livestream aus den USA - die meisten dort seit 20 Uhr die Nacht. "Am Abend war die Stimmung noch sehr angeregt, es wurde diskutiert und sich ausgetauscht", erzählte Katharina Buchter vom DAZ. "Erst gegen 4 Uhr sind dann viele nach Hause gegangen."
Wahl vom Kinosessel in Tübingen aus verfolgen
Die Menschen in USA haben gewählt. Das konnten die Tübinger im Kinosessel mitverfolgen. Bei der "Election Night" im Kino Museum waren mehr als 1.000 Besucher und Besucherinnen da.
Trump wohl Wahlsieger US-Wahl: Mehr als 1.000 Menschen bei Election Night in Tübinger Kino
In den USA wurde gewählt. Die Tübinger konnten die Wahl im Kinosessel mitverfolgen. Bei der "Election Night" im Kino Museum waren bis frühmorgens noch einige Menschen da.
BW-Finanzminister: "Präsidentschaft Donald Trump Nummer zwei"
In Baden-Württemberg hat sich Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) bereits zum sich abzeichnenden Sieg von Donald Trump geäußert. Im SWR sagte Bayaz: "Die Aufgabe haben wir jetzt, auch zu schauen, dass das deutsch-amerikanische Verhältnis, was keine einfache Zeit vor sich hat, trotzdem intakt bleibt und eine Präsidentschaft Donald Trump Nummer zwei auch am Ende überlebt."
Trump: "Goldenes Zeitalter" für Amerika
Der Republikaner Donald Trump hat sich zum Sieger der US-Wahl erklärt. In einer Rede vor seinen Anhängern in Florida bedankte er sich bei der Bevölkerung für die Ehre, dass sie ihn gewählt habe. Der 78-Jährige rief den Beginn eines "goldenen Zeitalters" für Amerika aus. Er werde nicht ruhen, bis das Land stark, sicher und wohlhabend sei.
US-Präsidentschaftswahl Trump steuert auf Sieg zu
Donald Trump hat mit Pennsylvania einen besonders umkämpften Swing State mit 19 Wahlleuten gewonnen. Damit liegt der Republikaner nun weit vorn - nur noch wenige Stimmen fehlen ih…
Herzlich Willkommen
Hallo, bei der Präsidentschaftswahl in den USA läuft die Auszählung, der Republikaner Donald Trump hat sich bereits zum Wahlsieger erklärt. Wir blicken hier auf die aktuellen Entwicklungen - besonders aus Sicht von Baden-Württemberg.