Die studierte Religions- und Lateinlehrerin brachte das Kunststück fertig: sie wurde gegen drei männliche Mitbewerber bereits im ersten Wahlgang mit fast 70 Prozent der Stimmen zur neuen Bürgermeisterin gewählt. Ihr Amt wird sie voraussichtlich im September antreten.
Sie hat gelernt, sich gegen "Mannsbilder" durchzusetzen
Irgendetwas hat Julia Wieland an sich, was die Remchinger ganz offenbar fasziniert. Ist es ihr Lachen, ihr offenes Wesen, oder vielleicht die Kompetenz, die man ihr anmerkt? Immerhin ist sie derzeit noch als hauptamtliche Ortsvorsteherin in Pforzheim- Huchenfeld tätig. Dort hat sie gelernt, sich gegen "Mannsbilder" durchzusetzen.
Die 28-Jährige ist angetreten mit der festen Absicht, sich nicht verbiegen zu lassen. Sie sagt von sich, ihre Stärke sei ihre Ehrlichkeit. Und das kam offenbar rüber, bei der Wahl am vergangenen Sonntag. Manche meinten vielleicht, mit 28 sei man für so einen Posten viel zu jung, aber das findet die neue Bürgermeisterin gar nicht. Im Gegenteil. Das Alter sei nicht entscheidend. Das sei Typsache, sonst nichts, meint Julia Wieland.
Die Neue hat Theologie und Latein studiert
Neben evangelischer Theologie und Latein hat die junge Frau auch noch Public Management studiert. Spätestens dabei habe sie gemerkt, dass sie Bürgermeisterin werden will, erzählt die 28-Jährige. Außerdem stammt sie aus einer Verwaltungsfamilie. Und sie hat Spaß daran, mit Menschen umzugehen.
Sportlich ist die neue Remchinger Bürgermeisterin auch. Deshalb freut sie sich darauf, ihre neue Heimat mit dem Fahrrad zu erkunden. Das wäre eines ihrer kommunalpolitischen Anliegen, erzählt Julia Wieland, gleich nach dem Hallenbad in Singen. Das muss nämlich dringend saniert werden. Weiterhin auf dem Programm der jungen Bürgermeisterin: der Glasfaserausbau und noch wichtiger, ein barrierefreier Umbau des Remchinger Bahnhofs.