"An Tagen wie diesen" oder "wenn's mal wieder drunter und drüber geht". Was war das denn bitte für eine Woche? Zuerst blickt die ganze Welt nach Amerika, wo Donald Trump um jeden Preis wieder ins Weiße Haus einziehen will. Ja, und es auch bald wieder wird. Denn Donald Trump gewinnt die Wahl und wird erneut US-Präsident. Da kann der Freiheitsstatue schon mal ein kleines Tränchen aus dem Auge kullern - vermutlich auch so manch einer Unternehmerin oder einem Unternehmer in Baden-Württemberg. Sorgenvoll blickt auch die regionale Wirtschaft auf das Wahlergebnis.
Aber - damit nicht genug. Wenn man denkt, es kann nicht schlimmer kommen... dann kommt es zum Crash in Berlin. Der Zoff in der Regierung ist in dieser Woche eskaliert: Scholz entlässt Lindner, zwei weitere FDP-Minister nehmen ihren Hut, einer bleibt Minister und tritt aus der FDP aus, die CDU will schnelle Neuwahlen, ach, ich kann und will euch nicht alles aufzählen. Deutschland steht auf jeden Fall ohne Mehrheitsregierung da - und in Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) viele Menschen ohne Bleibe. Denn dort wurde ein marodes Mehrfamilienhaus geräumt. Tja, all das erzähl' ich euch jetzt aber in aller Ruhe. Ich heiße Ulrike Schirmer und bin Reporterin im Studio Heilbronn. Nehmt Platz.
Hier alle Themen in der Übersicht:
Aus für die Ampel-Koalition: Finanzminister Lindner muss gehen
Aus im US-Wahlkapf: Biden muss Trump ins Weiße Haus einziehen lassen
Aus in Bad Mergentheim: Alle Mieterinnen und Mieter müssen ausziehen
Ampel-Aus: Es begann schon vor über 150 Jahren mit einem Knall
Das war wohl nix. Aber man hätte es eigentlich wissen müssen. Warum? Drehen wir die Zeit mal über 150 Jahre zurück. Damals wurde in London die erste Ampel aufgestellt - übrigens und so ganz nebenbei bemerkt: es handelte sich um ein gasbetriebenes Exemplar. Nun ja, aber nun zurück zur eigentlichen Geschichte, beziehungsweise... warum erzähl ich euch das? Naja, weil die nach kürzester Zeit explodiert ist.
Musste also so kommen, möcht' man jetzt vielleicht meinen: Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP ist auf jeden Fall Vergangenheit. Am Mittwochabend war das Ende besiegelt, als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verkündete: "Zu oft hat Bundesminister Lindner Gesetze sachfremd blockiert, zu oft hat er kleinkariert parteipolitisch taktiert, zu oft hat er mein Vertrauen gebrochen." Das war das Aus der Ampel-Koalition.
Schnell wurden die Stimmen laut. Auch Politiker aus der Region meldeten sich zu Wort. Die einen forderten schnelle Neuwahlen, die anderen warnten davor, "chaotisch" und im "Hauruckverfahren" zu handeln.
Für euch hab' ich die Reaktionen der Parteien mal zusammengefasst:
Die CDU und die AfD wollen schnelle Neuwahlen
Das gehe so nicht, wie Scholz sich das denkt, meinte CDU-Politiker Alexander Throm aus Heilbronn. Auf die Vertrauensfrage könne man nicht bis Mitte Januar warten. "Deutschland kann eine Minderheitsregierung, nur aus Rot-Grün bestehend, nicht gebrauchen", sagte Throm dem SWR. Da pflichtet ihm sein Parteikollege aus dem Wahlkreis Neckar-Zaber, Fabian Gramling, bei. Schnelle Neuwahlen fordert übrigens auch die AfD, allen voran Anton Baron, Vorsitzender der AfD im Landtag aus dem Wahlkreis Hohenlohe.
Bundeskanzler entlässt Finanzminister Scholz und Lindner besiegeln Ampel-Aus: So reagieren Politiker aus Heilbronn-Franken
Die Koalition aus SPD, Grünen und der FDP ist am Ende: Bundeskanzler Scholz hat Finanzminister Lindner entlassen. Nun haben regionale Politiker reagiert.
Die SPD ruft zur Besonnenheit auf, die Grünen wollen Planbarkeit
So geht's aber auch nicht, entgegnete die SPD. Lieber besonnen anstatt chaotisch müsse es jetzt weitergehen, meinte der Heilbronner SPD-Bundestagsabgeordnete Josip Juratovic. "Erst mal Köpfe abkühlen", sagte er im Interview mit mir am Morgen nach dem Ampel-Aus. Gerade jetzt nach den Wahlen in den USA brauche Deutschland eine klare Position und eine starke Regierung.
Von schnellen Neuwahlen hält auch der Grünen-Bundestagsabgeordnete Harald Ebner aus dem Wahlkreis Schwäbisch Hall - Hohenlohe nichts. Stattdessen braucht eine Neuwahl geordnete Verhältnisse, sagte er, und auch ein "Mindestmaß an Stabilität und Planbarkeit". Keiner brauche ein "Deutschland, das im Chaos versinkt".
Wenn's mal wieder schneller gehen muss...
... ja, dann kann es schon mal chaotisch und stressig werden. Zumindest die Kommunen müssen dann ganz schön ranklotzen: Wahlhelferinnen und Wahlhelfer suchen, sie schulen, Wählerverzeichnisse erstellen, Wahlbenachrichtigungen verschicken und so weiter. Die Liste sei lang und nicht zu schaffen, wenn die Neuwahlen zu früh kommen. Das sagt zumindest Markus Herrera Torrez (SPD), Oberbürgermeister in Wertheim (Main-Tauber-Kreis).
In Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) sieht man in einer schnellen Umsetzung allerdings nicht wirklich ein Problem. "Wenn die Wahl früher sein sollte, [...] dann kriegen wir das auch früher hin", meint der Oberbürgermeister Udo Glatthaar (CDU). Ach, es bleibt spannend. Bis dahin gucken wir doch mal übern großen Teich. Wer freut sich denn da wie ein kleines Kind?
Trump ist wieder US-Präsident: Zittern oder zwinkern?
Oh ja, nun ist es besiegelt und die ersten Koffer stehen bestimmt schon gepackt bereit: Donald Trump wird Ende Januar wieder ins Weiße Haus einziehen. Die einen sehen's eher gelassen, die anderen schlagen die Hände über dem Kopf zusammen.
Wir wollten von Heilbronnerinnen und Heilbronner wissen, wie es ihnen mit diesem Wahlergebnis geht:
Wie Firmen aus Heilbronn-Franken auf den Wahlsieg reagieren
Ähnlich gemischt ist auch die Stimmung bei vielen Unternehmen in Baden-Württemberg. Vor allem und besonders die vielen Autozulieferer aus der Region werden Trump wohl zu spüren bekommen. Immerhin sind die USA das wichtigste Exportland. Da kann einem die Angst vor hohen Zöllen schon den Schweiß auf die Stirn treiben.
Kirsten Hirschmann, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Heilbronn-Franken, macht der Trump-Sieg Sorgen. Man habe aus der ersten Amtszeit Trumps gelernt, sagt sie, dass "wir sicherlich jetzt noch mit mehr Protektionismus und vermutlich zusätzlichen Handelshemmnissen rechnen müssen." Gerade jetzt, da es die Wirtschaft ohnehin nicht einfach hat, werde sich die Situation weiter anspannen, meint sie.
Donald Trump? Kein Problem für Ziehl-Abegg
Doch nicht bei allen löst der alte Mann aus Amerika Angst und Panik aus. Schauen wir uns mal ein Beispiel an: Der Ventilatorenbauer Ziehl-Abegg aus Künzelsau (Hohenlohekreis) hat vor Kurzem für rund 100 Millionen Euro ein nagelneues Werk im US-Bundesstaat North Carolina gebaut. Gerade damit sei man in Sachen lokaler Wertschöpfung super in den USA vertreten, erklärt Ziehl-Abegg-Chef Joachim Ley.
Seit 20 Jahren ist das Unternehmen in den USA präsent. Mittlerweile sei es der größte Auslandsmarkt, der auch noch am stärksten wächst, sagt Ley. Und aufgrund der Ventilatorenproduktion im US-Werk vor Ort macht sich das Künzelsauer Unternehmen auch keine Sorgen über mögliche höhere Zölle.
Jetzt seid ihr gefragt!
Die Abstimmung ist bereits beendet.
Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.
In der vergangenen Woche wollten wir von euch wissen, wie ihr das lange Wochenende über Allerheiligen verbracht habt. Fast 80 Prozent haben uns verraten, dass sie einfach nur ausruhen und die freien Herbsttage genießen wollten. Knapp über zehn Prozent der Userinnen und User haben sich aber doch aufraffen können und haben ihre Verstorbenen auf den Friedhöfen besucht und weitere 10 Prozent feierten verkleidet oder unverkleidet Halloween.
Plötzlich wohnungslos? Stadt Bad Mergentheim lässt Wohnblock räumen
Die Welt ist schon ungerecht. Der eine zieht ein in ein prachtvolles (Weißes) Haus in bester Lage, die anderen wohnen sowieso schon in einem nicht ganz so schönen Mehrfamilienhaus - und müssen dann auch noch umgehend mit ihrem ganzen Hab und Gut das Gebäude verlassen. So geschehen in dieser Woche in Bad Mergentheim. Bis Dienstagnacht hatten die Bewohnerinnen und Bewohner des Blocks Zeit, ihre Wohnungen zu räumen. Am Mittwochmorgen wurde das Haus dann von der Polizei geräumt.
Der Grund der Räumung: Das Gebäude ist völlig marode und weist "massive Mängel beim Brandschutz" auf, die laut Stadt von der Eigentümergemeinschaft nicht beseitigt worden sind. Also, bevor irgendetwas passiert, wurde das Gebäude evakuiert. Die Bewohnerinnen und Bewohner der 87 Wohnungen mussten sich eine neue Bleibe suchen.
Und das haben sie auch. Am Mittwochmorgen sind lediglich noch zwei Menschen, ein älterer Mann und eine jüngere Frau, angetroffen worden, hieß es von der Polizei. Doch auch die müssen sich keine Sorgen machen, so die Stadt. Man setze niemanden auf die Straße, sagte ein Sprecher dem SWR. Allen Betroffenen ist die Unterstützung seitens der Stadt sicher, sollten sie diese benötigen.
Eine Frage der Verhältnismäßigkeit Bad Mergentheim: Stadt lässt großen Wohnblock räumen
In Bad Mergentheim hatten die Bewohnerinnen und Bewohner eines Blocks bis Dienstagnacht Zeit, ihre Wohnungen zu räumen. Am Mittwochmorgen läuft die Räumungsaktion bisher friedlich.
Zwangsräumung mit Gesprächswert
In den sozialen Medien ging's daraufhin rund: Da war dann zu lesen, dass jetzt schnell für wenig Geld saniert werde, um es dann wieder viel teurer neu zu vermieten. Und ein anderer User forderte: "Zwangsenteignung und Übergabe an die Bewohner des Hauses. Nur so geht's!" Aber lest selbst:
Fakt ist allerdings: Es musste sein. Denn laut eines Fachanwalts kann eine Stadt die Nutzung eines Gebäudes wegen Brandschutzmängeln untersagen. Nämlich dann, wenn zum Beispiel die Feuerwehr oder ein Sachverständiger eine "konkrete Gefahr" festgestellt haben. Die müsse dann auch sofort beseitigt werden.
Aber auch diese Themen hier waren in dieser Woche echt interessant:
Betriebsrat: Keine konkreten Forderungen bekannt Medienbericht: Droht ein Stellenabbau bei Audi? Stimmen aus Neckarsulm
Laut einem Medienbericht will Audi rund 4.500 Stellen abbauen. Vor allem in der Entwicklung gehe es um viele Arbeitsplätze. Zuletzt ist der Gewinn bei Audi stark eingebrochen.
Polizisten angegriffen Mann stirbt nach Polizeieinsatz in Bühlertann
Ein 51-Jähriger ist nach einem Polizeieinsatz in Bühlertann gestorben. Nachbarn hatten die Polizei gerufen, weil er randalierte. Wenig später starb er im Krankenhaus.
Glückspilz diesmal im Main-Tauber-Kreis Zweiter Lotto-Sechser in einer Woche in Heilbronn-Franken
Schon zum zweiten Mal in acht Tagen knackt jemand aus Heilbronn-Franken fast den Jackpot. Am Mittwoch hat nur die Superzahl für den Hauptgewinn gefehlt.
Beziehungsstreit eskaliert Bad Friedrichshall: Mann schlägt Frau und will sie ins Gleisbett ziehen
Am Bahnhof Bad Friedrichshall ist ein Beziehungsstreit eskaliert. Ein Zug musste deshalb eine Notbremsung einlegen, die Frau wurde dabei leicht verletzt.