Bundeskanzler entlässt Finanzminister

Scholz und Lindner besiegeln Ampel-Aus: So reagieren Politiker aus Heilbronn-Franken

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Ulrike Schirmer
Ulrike Schirmer

Die Koalition aus SPD, Grünen und der FDP ist am Ende: Bundeskanzler Scholz hat am Mittwochabend Finanzminister Lindner entlassen. Nun haben regionale Politiker reagiert.

Die Ampel-Koalition ist gescheitert. Am Mittwochabend hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Finanzminister Christian Lindner (FDP) entlassen. "Ich sehe mich zu diesem Schritt gezwungen, um Schaden von unserem Land abzuwenden", sagte Scholz. Daraufhin hat die FDP beschlossen, auch die übrigen drei Minister aus der Regierung zurückzuziehen. Respekt, aber auch Kritik kommt von Politikern aus der Region Heilbronn-Franken.

Josip Juratovic zum Ampel-Aus: "Scholz hat richtig reagiert"

Der Heilbronner Bundestagsabgeordnete Josip Juratovic von der SPD begrüßt die Entscheidung des Bundeskanzlers. Im SWR-Interview sagte er am Donnerstagmorgen, es sei richtig gewesen, "klar Schiff" zu machen. "Aus Verantwortung den deutschen Bürgerinnen und Bürger gegenüber war es notwendig, Klarheit zu schaffen", so Juratovic.

Gerade im Hinblick auf die neue Situation nach der US-Wahl braucht es klare Positionen und starke Regierungen.

"Konsequenter Schritt" nach Ampel-Aus: FDP zollt Lindner Respekt

Der Hohenloher FDP-Bundestagsabgeordnete Valentin Abel zollt seinem Parteikollegen Christian Lindner Respekt. Er hätte sich dem Druck des Kanzlers widersetzt und gegen einen Haushaltsnotstand entschieden, teilte Abel in einem Schreiben an den SWR mit.

Der Austritt der Freien Demokraten aus der Regierungskoalition sei der einzig konsequente Schritt in dieser Situation. Schockierend finde er, dass Kanzler Scholz es nun mit einer Minderheitsregierung versuchen möchte.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), spricht nach einem Krisentreffen des Koalitionsausschusses der Ampelkoalition. Es geht bei dem Treffen um den Fortbestand der Koalition, die sich in der Haushalts- und Wirtschaftspolitik tief zerstritten hat.
Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem Krisentreffen des Koalitionsausschusses mit Christian Lindner (FDP): Das Ampel-Aus ist besiegelt.

Nach Scholz-Lindner-Debakel: CDU fordert neue Regierung

Geht es nach dem Heilbronner CDU-Politiker Alexander Throm, dann solle die FDP "besser nicht regieren, als erneut aus dem Bundestag fliegen". Deutschland könne aber eine Minderheitsregierung, nur aus Rot-Grün bestehend, nicht gebrauchen, sagte er.

Ich fordere den Bundeskanzler auf, die Vertrauensfrage [...] umgehend zu stellen, um damit den Weg für Neuwahlen frei zu machen.

Und auch Throms Parteikollege Fabian Gramling aus dem Wahlkreis Neckar-Zaber fordert eine neue, handlungsfähige Regierung.

Reaktionen aus Heilbronn-Franken: Auch AfD fordert Neuwahlen

Ähnlich sieht es Anton Baron, Vorsitzender der AfD im Landtag. Er forderte auf seiner Facebook-Seite rasche Neuwahlen. "Es hätte diese katastrophale Koalition niemals geben dürfen". Der Schaden, den Scholz, Lindner und Habeck angerichtet haben, sei "unermesslich", so Baron weiter.

Kanzler Scholz will im Januar die Vertrauensfrage stellen. Neuwahlen wären dann noch vor Ende März möglich.

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