Der Band „Zukunftsbilder 2045“ will Leserinnen und Lesern helfen, sich positive Zukunftsvisionen anstelle von Negativszenarien vorzustellen, sagt Mit-Herausgeber Lino Zeddies in SWR2. „Wir brauchen diese positiven Geschichten, damit wir überhaupt Energie freisetzen und diese Kraft haben: Da will ich hin! Das will ich machen!“
Positive Zukunftsvisionen sind Mangelware in diesen Tagen, der Blick in die Zukunft ist überwiegend kritisch, skeptisch oder besorgt. Der gegenwärtige Zustand der Welt macht es auch dem hartnäckigsten Optimisten nicht leicht, die Zuversicht zu bewahren.
Das will der Bildband „Zukunftsbilder 2045“ ändern: Eine fiktive Journalistin führt darin Leserinnen und Leser mittels imaginierter Interviews in insgesamt 17 Städte, die beispielhaft für eine schönere, grünere, lebenswertere Welt stehen. Illustriert wird das Zukunftsszenario mit fotorealistischen Bildern.
Videotrailer zum Buch:
Zeigen, wie es gehen könnte
Der Band skizziert, wie die Welt in 22 Jahren auch aussehen könnte. Alles bloße Traumtänzerei? Heile-Welt-Fantasie als Ausflucht aus der Realität? Lino Zeddies, Mit-Herausgeber des Bandes, widerspricht im SWR2 Interview: Gerade angesichts der allgemein gut bekannten Risiken „wollten wir eine positive Vision anbieten, wo wir zeigen, wie es auch aussehen könnte, wenn wir uns jetzt für einen anderen Weg entscheiden.“
Positive Ziele sind besser als Katastrophenszenarien
Letztlich sei das Ziel, so Zeddies weiter, Leserinnen und Lesern eine Art Erfahrungsreise zu ermöglichen, „sich so eine Welt wirklich vorstellen zu können. Wie sieht das aus? Wie fühlt sich das an? Und wäre das nicht schön, wäre das nicht erstrebenswert?“ Sich ausschließlich mit Negativszenarien auseinanderzusetzen führe letztlich zu Resignation. Die „Zukunftsbilder 2045“ dagegen könnten einen Ansporn bilden.
Zukunftsszenarien – keine Science Fiction!
Die Szenarien, die der Bildband entwirft, sind deutlich mehr als reine Hirngespinste: Entwickelt wurden sie, so Zeddies, mit Kommunen, in Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern. Und etliche Facetten des Transformationsprozesses sind heute, im Jahr 2022, bereits Realität. Erste, kleine Ansätze, die im Buch lediglich „hochskaliert“ werden: „Permakultur, Schwammstädte, geloste Bürgerräte, Gemeinwohlökonomie, Verantwortungseigentum, regenerative Baustoffe – da gibt es super viele Lösungen, die aber oft eben nicht allzu bekannt sind.“
„Biokratie“ – Vertretung für Pflanzen, Tiere und Ökosysteme im Parlament
Selbst utopisch anmutende Konzepte wie eine „Biokratie“ (die im Buch übrigens exemplarisch im baden-württembergischen Ludwigsburg praktiziert wird) gibt es heute schon in Ansätzen: die Idee nämlich, Pflanzen, Tiere, Ökosysteme wie Flüsse in Parlamenten zu repräsentieren, ihnen eine politische Stimme zu geben – und Rechte. Letztlich würden sie, die heute lediglich Objekte menschlichen Handelns sind, quasi Rechtspersönlichkeiten.
Umwelt Sauberes Trinkwasser – Wie es auch in Zukunft für alle reicht
Deutschland ist ein nasses Land, doch das Wasser ist ungleich verteilt und wird mancherorts knapp. Dürre, Verschmutzung, hoher Verbrauch. Dazu ist ein Drittel des Grundwassers ist in einem schlechten chemischen Zustand. Eine nationale Wasserstrategie soll dagegenhalten. Von Achim Nuhr. (SWR 2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/sauberes-trinkwasser| Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@SWR2Wissen
Klimaschutz Pilotprojekt: Solaranlagen auf wiederbewässerten Mooren
Die Wiedervernässung von Mooren ist essenziell für den Klimaschutz. Außerdem müssen mehr Photovoltaik-Anlagen installiert werden, um die Energiewende zu schaffen. Warum nicht beides kombinieren? In Schleswig-Holstein stehen PV-Anlagen in einem wiedervernässten Moor.
Das Haus an den Klimawandel anpassen – wie geht das?
Darüber sprechen wir mit Architektur-Journalistin Eva Bodenmüller. Sie hat für die Stiftung Warentest einen neuen Ratgeber verfasst.
Außerdem berichten wir über die Folgen der Dürre in Südfrankreich. Es geht um eine aktuelle Warnung der OECD: Deutschland muss bei der Energiewende auf die Tube drücken. Das EU-Parlament streitet über die richtige Landwirtschaftspolitik. Studentinnen der Uni Hohenheim erfinden eine essbare Verpackung aus Eierschalen. Und wir lassen Gartenvögel beim Song Contest der Piepmätze antreten.
Eine Sendung von Stefanie Peyk, 11.05.2023