Experten kritisieren: OP an Hüfte oft überflüssig
Bereits vor Jahren haben Experten kritisiert, jede fünfte in Deutschland implantierte Hüftprothese sei überflüssig. Trotzdem werden nach wie vor in keinem anderen Land, gemessen an der Bevölkerungszahl, so viele künstliche Gelenke implantiert wie bei uns: Rund 400.000 Stück im Jahr, die Hälfte Hüftprothesen.
Hüft-OP: Schmerzen und Komplikationen möglich
Gleichzeitig geht immer mehr schief. Der Grund für die Komplikationen sind unter anderem Qualitätsmängel bei den Prothesen, Wundinfektionen nach der Operation, Nachblutungen und anhaltende Schmerzen. Zurückzuführen seien die Probleme oft auf menschliches Versagen.
Künstliche Hüfte: Kein Problem beim Sex
Außerdem kann eine künstliche Hüfte laut Steckel das Leben verbessern. Wenn die Beweglichkeit 12 Wochen nach der Operation wieder voll da ist, sei auch Sex wieder möglich.
Besonders schonend für den Patienten ist eine minimalinvasive Hüft-Operation. Dabei wird das künstliche Hüftgelenk von vorne, von der Seite oder von hinten über einen kleinen Schnitt eingebracht. Weil dabei möglichst wenig Gewebe im Körper des Patienten verletzt wird, ist dieser laut Steckel schneller wieder auf den Beinen.
Ist Sport mit neuem Hüftgelenk möglich?
Auch Sport ist nach einer erfolgreichen Hüft-OP wieder möglich. Allerdings gibt es dabei Sportarten, die schonender für das Gelenk sind als andere.
Radfahren sei die bessere Alternative. Brustschwimmen ist dagegen möglich, so lange der Beinschlag nicht zu kraftvoll ausgeführt wird. Kraulen ist weniger problematisch.
Alternative zum künstlichen Hüftgelenk?
Prof. Hanno Steckel ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ärztlicher Leiter eines Zentrums für Orthopädie und Schmerztherapie in Berlin. Er verrät, wann eine Hüftoperation wirklich notwendig ist und welche Alternativen es gibt. Wie lässt sich die Hüfte gezielt trainieren?