Mit seinem Vorschlag zur Abschaffung des individuellen Asylrechts in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat der CDU-Politiker Thorsten Frei ganz aktuell kurz vor der Sommerpause des Bundestags einige Debatten ausgelöst. Es gab aus allen Bereichen der Politik eine Menge heftiger Kritik, aber auch Zuspruch. Der erste parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im deutschen Bundestag heißt Thorsten Frei und kommt aus Säckingen in Baden-Württemberg. Für seinen Wahlkreis Schwarzwald-Baar/Oberes Kinzigtal sitzt er im Bundestag. Von 2004 bis 2013 war er Oberbürgermeister der Stadt Donauschingen. Aber: Selten war er medial so präsent wie in diesem Jahr, selten war er so häufig zu unterschiedlichsten politischen Themen zu hören. Er hat sich zu einer führenden Stimme der CDU entwickelt und schärft deren Profil mit. Und genau da liegt die Schwierigkeit seiner Aufgabe: Die CDU sitzt aktuell in der Opposition, will sich von der Ära Angela Merkel lösen. In Umfragen wäre sie, wenn Bundestagswahlen wären, aktuell stärkste Kraft. Und dennoch steckt die CDU in einem Dilemma: Sich einerseits nach Rechts zum Beispiel von der AfD abzugrenzen und dennoch die Hoheit über konservative Themen zurückzugewinnen. Dass das nicht immer gelingt, zeigen die aktuellen Umfragewerte und die Debatten um die zum Teil von vielen kritisierte populistische Wortwahl von Parteichef Friedrich Merz. Welche Politik jenseits von politischen Grabenkämpfen wir in Baden-Württemberg und Deutschland jetzt wirklich brauchen, darüber sprechen wir mit dem CDU-Politiker Thorsten Frei.
Moderation: Nabil Atassi
People Are People SWR1 Leute
Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.