Nach dem überzeugenden 4:1-Sieg gegen den FC Schalke 04 stand vielen Spielern des 1. FC Kaiserslautern die Erleichterung förmlich ins Gesicht geschrieben. Die Roten Teufel springen durch den Sieg auf Platz 14 und lassen die Knappen, wie die Schalker auch genannt werden, hinter sich.
Für FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen bleibt die Woche trotzdem nicht nur in guter Erinnerung. Nach der Niederlage in St. Pauli am letzten Wochenende geisterten wilde Gerüchte um eine Entlassung von Trainer Dimitrios Grammozis durchs Netz.
Umso wichtiger war der Sieg gegen Schalke, um die Stimmung rund um den kriselnden FCK ein Stück weit zu beruhigen. "Sowas schweißt auch zusammen", erklärte Hengen am Sonntagabend bei SWR Sport. Die Fake News hätten die Spieler gewurmt. "Man hat es auch gesehen, als die ganze Bank zum Torschützen gerannt ist. Das sind alles Momente, die zeigen, dass die Mannschaft lebt und zusammenarbeitet", sagte der FCK-Geschäftsführer.
Trainer-Wechsel seien keine Einzelentscheidung
Als Dimitrios Grammozis Anfang Dezember Dirk Schuster als FCK-Trainer beerbte, wurden unter den Fans Stimmen laut, die den Trainer-Wechsel kritisierten. Hengen erklärte den kontroversen Schritt unter anderem mit der nicht zufriedenstellenden Laufleistung des FCK unter Schuster. "Mittlerweile haben wir uns gesteigert." Unter Grammozis laufe die Mannschaft etwa vier Kilometer mehr pro Spiel. "Das sind Parameter, die den Erfolg nicht garantieren, aber die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass du ein Spiel gewinnst", erklärte Hengen.
Die Trennung von Dirk Schuster habe er nicht allein entschieden. Wichtige Entscheidungen, wie Trainer-Entlassungen und -verpflichtungen, würden durch Gremien gehen und müssten vom Beirat abgesegnet werden. "So läuft das ganz normal, so wie das sein sollte", sagte Hengen.
Hengen will mit Transfers Konkurrenzkampf fördern
Neben der Laufleistung sollen sich in Zukunft auch andere spielerische Aspekte beim FCK verbessern. Dazu sollen die fünf Neuzugänge beitragen, die im Winter verpflichtet wurden. "Das heißt nicht, dass die anderen alle schlecht sind, sondern wir wollen einen Konkurrenzkampf," sagte der Geschäftsführer zu seiner Transferpolitik.
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FCK-Geschäftsführer nicht verärgert über Klose-Interview
Die Störfeuer, die in der vergangenen Woche Unruhe in den Verein brachten, belasteten auch Thomas Hengen. "Das war schon grenzwertig, da habe ich das Handy schon stundenweise ausschalten müssen", sagte der 49-Jährige. Dazu trug sicher auch ein Interview von FCK-Legende Miroslav Klose bei, der verriet, dass er nach Schuster gerne FCK-Trainer geworden wäre. Hengen hätte sich aber für Grammozis entschieden.
Über die offenen Worte der Vereins-Ikone zeigte sich Hengen nicht verärgert: "Das muss jeder selber wissen. Wir sind immer sehr diskret, in allen Dingen, die wir tun, und werden uns auch zu anderen Dingen nicht äußern." Dass es Gespräche mit Klose gegeben habe, verneinte Hengen bei SWR Sport jedoch nicht explizit.
Tendenz geht klar zu Luthe-Abgang
Vor dem Pokal-Viertelfinale gegen Hertha BSC am 31. Januar (20:45 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de) könnte der FCK nochmals auf dem Transfermarkt aktiv werden. Die Tendenz gehe momentan klar zu einem Abgang von Torhüter Andreas Luthe. Für diesen müsse dann Ersatz geholt werden, sagte Hengen in SWR Sport. Andere konkrete Transfer-Ziele, die noch ausstehen, nannte Hengen nicht. Den Markt habe er aber im Blick - am Donnerstag, 1. Februar, um 18 Uhr schließt das Winter-Transferfenster.