Zehn Jahre ist es her, dass der FCK zuletzt im Halbfinale des DFB-Pokals stand. Dank eines 1:0 nach Verlängerung bei Bayer Leverkusen zogen die Pfälzer damals in die Runde der letzten Vier ein. Ruben Jenssen ließ die Roten Teufel in der 114. Minute jubeln.
DFB-Pokal: Viele Favoriten schon raus
Im Halbfinale war dann aber Endstation. Beim FC Bayern München setzte es eine klare 1:5-Niederlage, der Rekordmeister war mehr als eine Nummer zu groß. Dieses Jahr ist das Szenario jedoch anders: Mit den Bayern, Borussia Dortmund und RB Leipzig sind drei Top-Favoriten schon raus. Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart - die beiden aktuell stärksten Teams im Wettbewerb - treffen bereits im Viertelfinale aufeinander.
Heißt: Falls es die Mannschaft von Trainer Dimitrios Grammozis ins Halbfinale schafft, dann ist auch der Sprung nach Berlin durchaus möglich. "Ich will keiner Mannschaft zu nahe treten, aber es sind schon große Namen raus. Es war selten so leicht, ins Finale zu kommen", sagte FCK-Profi Marlon Ritter nach dem 4:1-Befreiungsschlag gegen den FC Schalke 04.
Wagner schießt den FCK zum Titel
Ins Endspiel schaffte es der FCK zuletzt 2003. Den Titel sicherte sich aber der FC Bayern, der die Pfälzer mit 3:1 besiegte. Das Anschlusstor von Miroslav Klose zehn Minuten vor dem Abpfiff kam damals zu spät. Es war bereits das siebte Finale für die Roten Teufel.
Zwei Mal krönte sich der FCK zum Champion. 1991 schossen Bruno Labbadia per Doppelpack und Stefan Kuntz die Lautrer zum 3:2 gegen Werder Bremen. Fünf Jahre später jagte Martin Wagner einen Freistoß durch die Beine von KSC-Keeper Claus Reitmaier zum Goldenen Tor in die Maschen.
Eine Woche zuvor war der FCK erstmalig aus der Bundesliga abgestiegen. Der Triumph im DFB-Pokalfinale 1996 war praktisch die Initialzündung für das "Teuflische Wunder": Kaiserslautern kehrte direkt wieder in die Bundesliga zurück und holte 1998 unter Trainer Otto Rehhagel sensationell als Aufsteiger die Deutsche Meisterschaft.
DFB-Pokal als große Chance für den FCK
Derart kühn dürften selbst die größten Optimisten unter den FCK-Fans im Jahr 2024 wohl nicht träumen. Und doch bietet der DFB-Pokal für den FCK eine große Chance - sportlich wie finanziell. Der Einzug ins Halbfinale würde 3,5 Millionen Euro in die Kasse spülen. Und er würde dem FCK Rückenwind geben für den Kampf um den Klassenerhalt.
Ein möglicher Gegner im Halbfinale wäre Fortuna Düsseldorf. Die Rheinländer setzten sich am Dienstagabend im ersten Viertelfinale des DFB-Pokals beim FC St. Pauli durch. Um es mit Marlon Ritter zusagen: Ohne Düsseldorf zu nahe zu treten: Diese Hürde wäre deutlich niedriger als die Bayern 2014. Der Weg nach Berlin wäre nicht kürzer, aber er wäre weniger steinig.
FCK mit bewegter Historie DFB-Pokal: FCK kämpft um ersten Halbfinal-Einzug seit zehn Jahren
Der 1. FC Kaiserslautern tritt im DFB-Pokal-Viertelfinale bei Hertha BSC an. Für die Roten Teufel ist es die Gelegenheit, einer bewegten Pokalhistorie ein weiteres Kapitel hinzuzufügen.