Redewendung

Woher kommt die Redewendung "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing"?

Stand

Von Autor/in Rolf-Bernhard Essig

Herrscher und deren Heldentaten preisen – gegen Geld

Wenn man sich in die Zeit zurückversetzt, in der es Minnesänger gab oder in die Zeit des bürgerlichen Oswald von Wolkenstein – die waren so etwas wie feile Federn. Die hatten selten eine feste Anstellung und mussten von Hof zu Hof ziehen. Dort hat man Lieder gesungen. Das waren nicht "Alle meine Entchen“, sondern sehr oft handelte es sich um richtige Gesänge, die einen Herrscher, einen Grafen, einen Fürsten priesen und Geschichten von seinen Heldentaten erzählten.

Der Sänger musste den Ruhm dieses Adligen in seinen Liedern verewigen und dafür bekam er dann etwas Geld, eine Unterkunft, eine Ehrengabe, vielleicht auch einen schönen Ring oder so etwas. Das hat sich übertragen, sodass man gesagt hat: Wes Brot ich ess ... – am Hofe eines Herzog von Württemberg zum Beispiel – dann sing ich lieber nichts Schlechtes über diesen, sondern etwas Positives. Denn würde ich den kritisieren, kriegte ich natürlich nichts zu essen.

Kleine Bäckerin beißt in Brot
Ob sie sich das Brot durch Gesang verdient hat?

Redewendung "Bis in die Puppen wach bleiben" – Woher kommt der Ausdruck?

"Bis in die Puppen" ist eine ganz lustige Berliner Redensart. König Friedrich II. hat, als er inthronisiert wurde, am Großen Stern im Tiergarten Götterstatuen aufstellen lassen. Die Berliner waren ein bisschen respektlos und sagten, dass seien die Puppen des Königs. Von Rolf-Bernhard Essig

Redensarten Einen Zahn zulegen – woher kommt das?

Immer wieder wird behauptet, bei dieser Redewendung gehe es um den Kräuel, eine Art Zahnstangenaufhängung für Töpfe. Das ist falsch. Tatsächlich geht es um die Zeit der Industrialisierung und der Dampflokomotiven. Von Rolf-Bernhard Essig

Redewendung Woher kommt der Ausdruck "blau machen"?

Die schönste Erklärung ist die von den Färbergesellen, die beim Färben warten mussten, bis sich die Farben veränderten. Diese Zeit konnte man gut mit Trinken überbrücken. Von Rolf-Bernhard Essig

Redewendung "Sich nicht ganz grün sein" und "dasselbe in Grün" – warum grün?

Jemandem grün sein kommt von der positiven Bedeutung der Farbe. Wenn ich jemandem grün bin, dann bin ich ihm gegenüber wachstumsorientiert, es ist in einen positiven Bereich hineingehend. Von Rolf-Bernhard Essig

Redensart "Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis" – Was bedeutet das?

Hier geht darum, dass ein Huftier wie der Esel auf dem Eis natürlich keinen Spaß hat. Denn die harten Hufe finden auf dem Eis keinen Halt. Von Rolf-Bernhard Essig

Raumfahrt Warum werden Missionen zum Mars geplant und nicht zur Venus – die liegt doch näher?

Der Mars ist zwar weiter weg, aber viel attraktiver für die Raumfahrt. Denn mit Kälte kommen Raumsonden besser zurecht als mit der Hitze und dem Druck auf der Venus. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Gesundheit Verdampft Alkohol beim Kochen vollständig?

Kann in flambiertem Pudding oder Kuchen noch Restalkohol enthalten sein? Oder verdampft Alkohol beim Kochen und Backen vollständig? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Brauchtum Wo hat der Aprilscherz seinen Ursprung?

Wir schicken Leute in den April, weil das Aprilwetter so unbeständig ist. Oder hat der Brauch mit Judas zu tun? Woher stammt der Aprilscherz? Von Werner Mezger.