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Warum kann eine Hummel fliegen, obwohl ihre Flügel so klein sind?

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Autor/in
Martin Gramlich
Martin Gramlich, SWR Kultur Moderator

Offensichtlich: Hummeln sind nicht zu dick zum Fliegen

"Die Hummel ist zu dick für die Fläche ihrer Flügel. Nach den Gesetzen der Aerodynamik dürfte sie nicht fliegen. Die Hummel weiß das aber nicht und fliegt einfach trotzdem." Solche Formulierungen liest oder hört man immer wieder. Dass der Hummelflug sich nicht mit den Gesetzen der Aerodynamik verträgt, geht angeblich zurück auf Berechnungen eines deutschen Physikers oder eines französischen Mathematikers aus den 1930er-Jahren.

Mehr Auftrieb: Hummelflügel erzeugen Wirbel

Der hatte bei seiner Berechnung angenommen, die Flügel der Hummel seien starr. Das sind sie aber nicht! Die Hummelflügel und ihre Bewegungen sind so beschaffen, dass sie spezielle Wirbel erzeugen, die für zusätzlichen Auftrieb sorgen. Ein britischer Physiker konnte diese Wirbel auch experimentell nachweisen. Hummeln folgen also sehr wohl den Gesetzen der Aerodynamik!

Hummeln sind wichtige Bestäuber

Zum Glück können Hummeln fliegen, denn sie sind wichtig für die Bestäubung von Blüten. Vor allem von Pflanzen, die besonders früh oder besonders spät im Jahr blühen, wenn es kühl ist. Denn Hummeln können bei niedrigeren Temperaturen fliegen als Bienen.

Hummel fliegt auf Mohnblüte
Hummel fliegt auf Mohnblüte

Wenn's im Himalaya brummt

Hummeln wurden sogar schon am Mount Everest gesehen, auf einer Höhe von über 5.000 Metern. Sie könnten bis zum Gipfel fliegen! In speziellen Testkammern im Labor flogen Hummeln unbeirrt durch Luftdruckverhältnisse, wie sie in 9.000 Metern Höhe herrschen. Auch die Kälte dort würde ihnen keine Probleme bereiten. Hummeln heizen sich nämlich mit schnellen Muskelbewegungen auf über 30 Grad Körpertemperatur auf. Diese Muskelbewegungen sorgen auch für das Brummgeräusch.

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Das Wort kommt aus der hebräischen Bibel, also dem "Alten Testament“, und zwar aus dem zweiten Satz. Der erste lautet bekanntlich: Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. "Bereschit bara Elohim et haSchamaim we‘et ha‘arez“, und dann geht es gleich weiter: va ha‘arez hajita tohu vavohu. Und die Erde war wüst und leer. Dieses "wüst und leer“ ist somit nichts anderes die Lutherübersetzung des biblischen "Tohuwabohu“ ("b“ und "v“ werden im Hebräischen durch den gleichen Buchstaben dargestellt)
"Tohu“ bedeutet so viel wie "leer“, "vohu“ entspricht dem deutschen Begriff öde oder eben wüst. Und das "wa“ heißt einfach nur "und“. Also eigentlich steht da, strenggenommen nicht: Die Erde war wüst und leer, sondern umgekehrt: leer und wüst. Aber die Freiheit hat sich Luther genommen.
Diesen Ursprung des Ausdrucks kennen heute viele nicht mehr – heute ist Tohuwabohu einfach ein Synonym für Chaos – was ja in der Bibel auch gemeint war: Die Welt war völlig unsortiert. Es gab keine Trennung von Land und Wasser, noch nicht einmal von Licht und Finsternis. Das war das Tohuwabohu der Bibel.
Sprachlich interessant ist auch, dass der Bibeltext zwei klanglich ähnliche Wörter verwendet, eben "tohu“ und "bohu“. Das ist ein sprachliches Stilmittel, ein "Homoioteleuton“ – das kennen wir im Deutschen auch in Ausdrücken wie: "Klein, aber fein“, "richtig und wichtig“, "Lug und Trug. Aber diesen Gleichklang von Tohuwavohu ins Deutsche zu übertragen, das hat selbst der sprachverliebte Martin Luther nicht geschafft. Auf "wüst“ reimt sich nun mal nichts Passendes. Wenn man es drauf anlegt, könnte man texten: Die Erde war öde und schnöde … aber das trifft nicht wirklich den Zustand des Tohubabohu. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

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