Zusammenkneifen der Augen beim Niesen ist ein Reflex
Vermutlich, damit keine Krankheitserreger in die Augen gelangen. Es ist schwierig nachzuweisen, warum sich in der Evolution bestimmte Dinge entwickelt haben. Denn die Evolution ist ja kein denkendes Wesen, ist kein Ingenieur, den man fragen kann, was er sich bei einer bestimmten Vorrichtung gedacht hat.
Man kann davon ausgehen: Dass wir die Augen beim Niesen reflexhaft zusammenkneifen – gar nicht anders können – hat sich sicher nicht ohne Grund so entwickelt.
Zwei mögliche Erklärungen
Was aber ist der Nutzen heute? Vor allem zwei Gründe werden immer wieder diskutiert:
- Beim Niesen entsteht ein enormer Druck. Um diesem Druck entgegenzuwirken, schließen wir die Augen. Wir würden damit sozusagen verhindern, dass die Augäpfel aus der Augenhöhle gedrückt werden. Die meisten Experten halten diese Erklärung allerdings für ziemlich unwahrscheinlich. Denn die Augen sind zwar mit den Atemwegen verbunden, allerdings nur über den schmalen Tränenkanal; über den kann dieser Druck gar nicht so schnell ans Auge abgeführt werden.
- Das Zukneifen der Augen verhindert, dass Krankheitserreger, die wir herausniesen, in die Augen gelangen. Diese Erklärung halten die meisten Experten für plausibler.
Körper Was passiert beim Niesen im Körper?
Niesen ist physiologisch ein explosives Atmen; die gleichen Körperpartien sind beteiligt wie beim normalen Atmen. Und einer führt das Kommando. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Körper Warum müssen manche Menschen niesen, wenn sie in die Sonne schauen?
Photischer Niesreflex heißt diese Eigenschaft in der Fachsprache. Nur eine eine Minderheit, etwa ein Viertel aller Menschen, ist davon betroffen. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Identität Wie viele Geschlechter gibt es – und was folgt daraus?
Alles hängt davon ab, wie man Geschlecht definiert. | Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Biologie Warum haben Frauen so oft kalte Füße?
Mit solch pauschalen Behauptungen muss man in Zeiten von Sexismus-Debatten vorsichtig sein. "So oft" ist vielleicht übertrieben, aber es scheint Frauen zumindest statistisch öfter zu treffen als Männer und öfter, als es der Jahreszeit bzw. der tatsächlichen Temperatur entspricht. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Biologie Was passiert bei Hitze im Körper?
Unser Körper versucht, seine Temperatur unabhängig von äußeren Einflüssen konstant auf ca. 37°C zu halten, damit lebensnotwendige Stoffwechselprozesse fortlaufend stattfinden können. Hitze ist für den Körper deshalb Schwerstarbeit.
Die Körpertemperatur darf nicht zu sehr steigen, da sonst die körpereigenen Proteine zerfallen. Daher fährt der Körper bei Hitze seine Kühlung hoch: Die Blutgefäße erweitern sich und vergrößern ihre Oberfläche, um möglichst viel Wärme abgeben zu können. Wasser wird dabei aus dem Blut über die Schweißdrüsen aus dem Körper gepumpt und wir fangen an zu schwitzen. Die Verdunstung von Schweiß auf unserer Haut kühlt unseren Körper herunter. Schwitzen ist unser wirksamster Mechanismus, um nicht zu überhitzen. Von Anja Braun | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.