Bei der Gürtelrose hat man Schmerzen, Pusteln und Rötungen an einem Hautbereich. Oft ist ein gürtelförmiger Bereich am Oberkörper betroffen, daher der Name. Und das auch nur auf einer Seite des Körpers. Warum eigentlich?
Versteckte Windpocken-Viren
Auslöser der Gürtelrose ist das Windpocken-Virus. Bei normalen Windpocken hat man Pusteln und Jucken auf der ganzen Haut, am ganzen Körper. Irgendwann gehen die Beschwerden zurück, aber die Viren bleiben weiter im Körper, ohne dass wir es merken. Sie gelangen von der Haut über Nervenfasern bis in die Ganglien – das sind Stellen, in denen sich Nervenzellkörper bündeln.
Die Windpockenviren schlummern dann sozusagen in den Ganglien, ohne dass wir es merken.
Das Rückenmark hat eine verblüffende Ordnung
Einige wichtige Ganglien befinden sich direkt neben dem Rückenmark. Das ist die große Nerven-Leitungsbahn zwischen Gehirn und Körper-Peripherie. Das Rückenmark ist wiederum in Abschnitte unterteilt – jedem Wirbel kann man einen Abschnitt zuordnen. Zu jedem Abschnitt gehören zwei Ganglien, eins links und eins rechts. Aus jedem Ganglion wiederum kommen Nervenfasern, die die Muskeln steuern oder Reize von der Haut zum Rückenmark leiten. Und auch da gilt: Zu jedem Abschnitt im Rückenmark gehört ein bestimmter Hautbereich.
Das heißt, man kann die komplette Haut des Körpers in ca. 30 Flächen unterteilen – die haben in der Regel die Form von dicken Streifen, und jeder dieser Streifen ist einem bestimmten Ganglion im Rückenmark zugeordnet.
Die Viren nutzen ein schwaches Immunsystem aus
Normalerweise spüren wir von den Viren nichts mehr. Aber manchmal werden sie eben doch wieder aktiv. Das passiert, wenn das Immunsystem geschwächt ist: bei Stress, wenn der Körper mit anderen Krankheiten beschäftigt ist oder auch bei einer AIDS-Erkrankung. Dann wandern die Viren vom Ganglion über die die Nervenfasern zurück zur Haut. Und weil ja jedem Ganglion ein Hautbereich zugeordnet wird, ist eben nur dieser eine Bereich voller Pusteln. Und weil es ein je Ganglion rechts und links gibt, ist auch nur eine Seite gürtelförmig betroffen.
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Die Phase vor der letzten Regelblutung ist relativ lang. Die haben viele gar nicht so sehr im Blick. Ab wann genau spricht man von der Menopause? Von Anneliese Schwenkhagen
Gesundheit Fördert heißer Tee Speiseröhrenkrebs?
Ganz allgemein gesprochen: Ja. Aber, wenn man die Studien genauer liest, stellt sich der Zusammenhang längst nicht so dramatisch dar, wie es teilweise auch im Internet zu lesen ist. Die meisten Teetrinker dürften davon nicht betroffen sein. Das Gleiche gilt übrigens auch für Kaffeetrinker – denn auch wenn die Studien mit Tee durchgeführt wurden, wird der Effekt ausschließlich auf die Temperatur zurückgeführt, nicht auf das Getränk als solches.
Bekannt wurde vor einigen Jahren eine Langzeitstudie aus dem Iran, die zu dem Ergebnis kam: Wer täglich mehr als 0,7 Liter heißen Tee mit einer Temperatur von mehr als 60°C trinkt, hat ein fast doppelt so großes Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken, als der Rest der Bevölkerung. Genauer geht es um eine bestimmte Form von Speiseröhrenkrebs, das Plattenepithelkarzinom. Es gibt auch noch eine Studie aus Japan, die in eine ähnliche Richtung weist wie die aus dem Iran. Mehr Tee-Wissen für Euch: http://x.swr.de/s/teewissen | Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
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Das Gerücht hat der Gründer von Scientology, Ron Hubbard, in die Welt gesetzt. Es wird heute noch von Scientology verbreitet. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.