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Bluthochdruck – Wie sich die Werte senken lassen

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Autor/in
Ulrike Till
Onlinefassung
Ulrike Barwanietz
Ralf Kölbel
Ralf Kölbel, Online-Redakteur bei SWR Wissen aktuell sowie Redakteur bei Redakteur bei SWR Kultur DAS Wissen.

Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel, Stress, eine genetische Veranlagung sind häufig die Ursachen für Bluthochdruck. Medikamente können helfen, aber auch ein veränderter Lebensstil.

Bei jedem dritten Erwachsenen stellen Ärzte in Deutschland die Diagnose Bluthochdruck – wahrscheinlich gibt es darüber hinaus noch eine erhebliche Dunkelziffer. Wenn die Werte erhöht sind, greifen Ärzte meist schnell zum Rezeptblock: Viele Patienten müssen gleich mehrere Mittel einnehmen.

Ali A. war erst 32, als er mit Blaulicht in die Notaufnahme kam. Das ist jetzt elf Jahre her; seitdem muss der Stuttgarter regelmäßig zur Kontrolle ins Robert-Bosch-Krankenhaus. Sein Kardiologe Professor Udo Sechtem ist nicht zufrieden – der Blutdruck ist immer noch zu hoch.

Konsequente Umstellung hilft

Vier Medikamente muss Ali A. jetzt gegen seinen Bluthochdruck nehmen, ganz ohne Pillen wird er wohl nie auskommen. Aber wenn er seinen Lebensstil konsequent umstellt, braucht er künftig deutlich weniger Medikamente; manche Patienten können ihren Blutdruck sogar allein mit Sport, Diät und Entspannungsübungen ausreichend senken.

Älteres Paar beim Hanteltraining: Bei Bluthochdruck wird das moderate Muskeltraining durchaus empfohlen, vor allem wenn der Blutdruck dann schon gut eingestellt ist
Bei Bluthochdruck wird das moderate Muskeltraining durchaus empfohlen, vor allem wenn der Blutdruck dann schon gut eingestellt ist

Eine Schlüsselrolle spielt konsequente Bewegung, erklärt der Stuttgarter Blutdruckspezialist Professor Mark Dominik Alscher. Wer sich an seine Empfehlungen hält, kann im Schnitt ein Medikament weglassen. Dazu gehört fünfmal die Woche dreißig Minuten Ausdauersport: Das kann Walken, Spazierengehen, Schwimmen sein.

Auch zweimal pro Woche Krafttraining gilt als empfehlenswert – allerdings nur in Maßen. Heute wird das moderate Muskeltraining durchaus empfohlen, vor allem wenn der Blutdruck dann schon gut eingestellt ist. Denn Sport weitet die Blutgefäße – dieser Effekt hält auch noch lange nach dem Training an.

Sport, Entspannung, Ernährung

In weiten Gefäßen ist der Druck des durchfließenden Bluts vermindert, daher die positive Wirkung. Wer zusätzlich regelmäßig Yoga praktiziert, kann seinen Blutdruck noch weiter senken. Studien belegen einen positiven Effekt auf den Blutdruck – vor allem bei entspannenden Übungen. In Testreihen mit übergewichtigen Patienten förderte Yoga zudem anti-entzündliche Botenstoffe im Körper.

Suppe, Salat und Säfte
Auch bei Bluthochdruck gilt die klassische Faustformel: täglich fünf Portionen Obst und Gemüse

Auch über die Ernährung lässt sich der Blutdruck verbessern, und zwar am besten mit der sogenannten "DASH-Diät". Das Kürzel steht für Diätetischer Ansatz zum Stopp von Hochdruck. Das Programm empfiehlt unter anderem, tierische Fette deutlich zu reduzieren und stattdessen mehr Nüsse und Pflanzensamen wie Sesam, Kürbis- oder Sonnenblumenkerne zu essen.

Außerdem gilt die klassische Faustformel täglich fünf Portionen Obst und Gemüse – darin steckt viel Kalium, das steuert den Wasserhaushalt und damit auch den Blutdruck. Fettarme Milcherzeugnisse sollen Eiweiß und Kalzium liefern; Vollkornprodukte versorgen den Körper mit Magnesium – der Mineralstoff senkt den Blutdruck.

Mehr hilft mehr

Außerdem gilt: möglichst salzarm essen. Das raten Ärzte ihren Hochdruckpatienten schon lange. Wer all das befolgt, soll einer großen US-Studie zufolge den oberen Blutdruckwert um durchschnittlich elf, den unteren um sechs Punkte senken können. Wer über die DASH-Diät oder dank mehr Sport langfristig abnimmt, erhöht die positive Wirkung weiter, so Professor Baptist Gallwitz vom Uniklinikum Tübingen.

Was viele Patienten nicht wissen: Die positiven Effekte von gesunder Ernährung, Bewegung und Entspannungsübungen addieren sich. Das müssen sich auch Ärzte immer wieder klar machen, fordert der Stuttgarter Blutdruckspezialist Mark Dominik Alscher. Denn die medikamentöse Therapie rückt oft lediglich aus Zeitgründen in den Vordergrund.

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Ralf Kölbel, Online-Redakteur bei SWR Wissen aktuell sowie Redakteur bei Redakteur bei SWR Kultur DAS Wissen.