Schöner wohnen mit Komponisten

Villa, Holzhaus oder 8-ZKB: So wohnten Wagner, Verdi und Jimi Hendrix

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Autor/in
Sebastian Kiefl
Bachmuseum in Eisenach.
Wo Bach draufsteht, ist nicht unbedingt auch Bach drin. Das gilt sowohl für so manch Notenmaterial wie auch das Bachmuseum in Eisenach. Lange wurde es als Geburtshaus Bachs gehandelt, doch ein Hobby-Musikwissenschaftler fand dank Steuerunterlagen aus der damaligen Zeit heraus: Bachs Vater zahlte für ein benachbartes Haus Steuern, das schon durch mehrere Bauten ersetzt wurde. Dennoch gibt das Bachmuseum einen guten Eindruck davon, wie Johann Sebastian Bach aufwuchs.
Wohnhaus von Georg Friedrich Händel in London.
Zwei Etagen bewohnte Georg Friedrich Händel von 1723 bis zu seinem Tod 1759 in der 25 Brook Street im Londoner Nobelviertel Mayfair. Knapp 200 Jahre nach seinem Tod zog ein weiterer bekannter Musik mit nicht-englischen Wurzeln ins weiße Haus nebenan: Jimi Hendrix.
Schlafzimmer von Jimi Hendrix in London.
Sie haben sich um knapp 200 Jahre verpasst, aber die Plaketten der Wohnhäuser deuten die Nachbarschaft an: Jimi Hendrix wohnte zwischen 1968 und 1969 in der Brook Street 23, direkt neben Händels Londoner Residenz.
Schlafzimmer von Georg Friedrich Händel in London.
Das „Handel Hendrix House Museum“ wurde bis 2023 renoviert. Zu sehen ist unter anderem Händels Schlafzimmer, wo der Komponist 1759 starb.
Das Wohnhaus von Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig.
In seiner Leipziger Residenz stand Felix Mendelssohn Bartholdy das gesamte erste Obergeschoss zur Verfügung. Er wuchs in guten Verhältnissen auf, ein Luxus, den er seinen vier Kindern – die Geburt des fünften folgte kurz nach Einzug – wohl auch bieten wollte. Der Korridor war 23 Meter lang, daran schlossen sich acht Zimmer, eine Küche, Wirtschafsräume, Kammern für Dienstboten und zwei Toiletten an.
Musiksalon im Mendelssohn-Haus.
Auch ein Musiksalon für Feste oder Konzerte durfte nicht fehlen. Noch heute wird der Saal im vollständig restaurierten Mendelssohn-Haus für Konzerte genutzt.
Stahlstich des Wohnhauses von Felix Mendelssohn Bartholdy.
Ein Stahlstich um 1850 macht deutlich, wie gut das Gebäude heute noch erhalten ist und wie wenig verändert wurde. Als Felix Mendelssohn 1845 in das Gebäude zog, wurde es gerade erst gebaut. Von dort gelangte der Komponist innerhalb weniger Minuten ins Stadtzentrum oder in seine Hauptwirkungsstätten: das Gewandhaus und Konservatorium.
Villa von Giuseppe Verdi in Sant'Agata.
Der Opernkomponist Giuseppe Verdi gab sich gerne als Bauer aus einfachen Verhältnissen aus, eine grobe Untertreibung! Doch er hatte nicht nur eine Hand für das Komponieren, sondern auch für die Landwirtschaft. Ca. 700 Hektar besaß Verdi zeitweise und machte sich über die neuesten Anbaumethoden schlau. Zeit für Ruhe blieb ihm im Park und seiner Villa in Sant'Agata.
Park an der Villa von Giuseppe Verdi in Sant Agata.
Die Wege zur Entspannung waren bei Verdi nicht weit: Ein großer Park umgibt nocht heute seine Villa. Der Park wurde „Peppinas Garten“ genannt, was nahelegt, dass seine Frau Giuseppina dort besonders oft Zeit verbachte.
Außenansicht Landgut in Nohant-Vic.
Auf dem Landgut in Nohant-Vic verbrachten Frédéric Chopin und die Schriftstellerin George Sand einige Jahre. Um nicht beim Komponieren gestört zu werden, ließ Chopin schalldämmende Materialien in seiner Komponierstube anbringen. Nicht ohne Grund: Das Landgut empfing etliche Besucher, unter ihnen auch Franz Liszt.
Das Wohnhaus von Richard Strauss in Garmisch-Partenkirchen.
Diese Villa in Garmisch-Partenkirchen verdankt Richard Strauss seiner Oper „Salome“. Der damalige Kaiser Wilhelm II. mahnte an, er würde sich mit der Oper schaden. Strauss setzte dem jedoch entgegen: „Von diesem Schaden konnte ich mir die Garmischer Villa bauen!“. Vor allem die Frühlings- und Sommermonate verbrachte er hier. Mögliches Kaufargument: der Blick auf die Zugspitze.
Arbeitszimmer von Richard Strauss mit Schreibtisch.
40 Jahre lang lebte Richard Strauss in seiner Villa. Heute befindet sich das Gebäude im Besitz seiner Erben, auch das Richard-Strauss-Archiv ist dort untergebracht. Zu sehen ist der Schreibtisch des Komponisten.
Das Wohnhaus von Jean Sibelius mit Holzfassade und Dachziegeln.
Die hölzerne Fassade lässt es bereits vermuten: Das muss ein Haus eines skandinavischen Komponisten sein. Hier am Ufer des Tuusulanjärvi bei Järvenpää lebte einst der finnische Komponist Jean Sibelius. Heute dient es dem Gedenken des Komponisten, ein Museum erinnert dort an sein Werk und Leben.
Wohnzimmer im Wohnhaus von Jean Sibelius.
Holz als Hauptelement setzt sich auch im Wohnzimmer von Jean Sibelius durch. Das Zimmer steht im Kontrast zum sonst so exzentrisch lebenden Komponisten, der teure Zigarren, Maßanzüge und gutes Essen liebte.
Wohnhaus von Franz Liszt in Bayreuth.
In dieser efeuberankten Villa lebte und starb Franz Liszt. Heute befindet sich darin das Franz-Liszt-Museum. Es steht an der Ecke zur Liszt-Straße in Bayreuth. Das Gebäude selbst ist in der Wahnfriedstr. 9 zu finden. Der Name der Meldeadresse verrät bereits: direkt nebenan befindet sich die pompöse Villa von Richard Wagner.
Wohnhaus von Richard Wagner: Villa Wahnfried
1874 bezog Richard Wagner mit seiner Familie das Haus Wahnfried in Bayreuth. Den Namen verlieh er der Villa selbst. Heute ist es ein Museum, Sitz der Richard-Wagner-Stiftung und Wagner-Archiv. Mit 25.000 Talern wurde es von Wagners Mäzen, Caspar von Zumbusch, finanziert.
Zeichnung der Bibliothek und des Musizierzimmers im Haus Wahnfried.
Eine Zeichnung zeigt, wie die Bibliothek und das Musizierzimmer zu Wagners Zeiten ausgesehen haben müssen. Noch heute lässt sich dieses Zimmer – frisch renoviert – besichtigen. Jedoch mit Bestuhlung statt Bibliothek, an der Fensterfront ist bei Konzerten ein Flügel zu sehen und zu hören.
Wohnhaus von Arnold Schönberg.
Früher Wohnhaus von Arnold Schönberg, heute Museum. Der revolutionäre Komponist lebte hier im österreichischen Mödling von 1918 – 1925. Die nächste Station für Schönberg war Berlin, mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten floh er ins Exil nach Los Angeles.
Das Wohnhaus von Sergej Rachmaninow, gelbe Villa im Bauhaus-Stil.
Die Villa „Senar“ in Weggis am Vierwaldstättersee diente dem russischen Komponisten, Pianisten und Dirigenten Sergej Rachmaninow zwischen 1932 und 1939 als Wohnsitz. Der Name der Villa entstammt aus einem Akronym, das Rachmainow aus den Namen SErgei und NAtalia Rachmaninow zusammensetzte.
Rachmaninows Arbeitszimmer in der Villa Senar.
Noch heute kann man in Rachmaninows Arbeitszimmer an dessen Flügel üben. Eine Ehre, die jedoch nicht jedem Besucher oder Besucherin zuteil wird. Hier sitzt der israelische Pianist Boris Giltburg am Tasteninstrument.

Eine Wohnung in Luxusviertel Mayfair für Händel, eine Bauhaus-Villa für Rachmaninow und ein Holzhaus für den sonst so gönnerhaften Edvard Grieg. Die Immobilien der großen Komponisten der letzten Jahrhunderte geben Einblicke in ihr mitunter exzentrisches Musikerleben. Neid ist vorprogrammiert!

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Zum 150. Geburtstag des Komponisten Maler, Erfinder und Verächter der 13: Die vielen Facetten von Arnold Schönberg

Arnold Schönberg feiert in diesem Jahr seine 150. Geburtstag. Während Konzerthäuser dieses Jubliäum mit seiner Musik feiern, lohnt sich ein Blick auf sein Multitalent abseits der Musik.

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Autor/in
Sebastian Kiefl