Wir stehen am Ufer der Brigach, lassen den Blick über die Landschaft schweifen und wenden unseren Blick dann dem stetig von rechts nach links fließenden Wasser zu, vielleicht blicken wir sogar nur auf seine Oberfläche, auf dieses gedachte abstrakte nasse Rechteck von 15 x 5 m, das immer in Bewegung ist, immer gleich scheint, und doch immer anders, fließendes Wasser eben...
Um diesen Blick zu verstärken, um aus diesem fließenden Rechteck ein Stück zu machen, denke ich mir, das leise Rauschen des Wassers in die Komposition mit aufzunehmen, es aber deutlich und irgendwie "nasser" zu machen, indem ich Wasserklänge von einem anderen weiter entfernten Fluß oder Bach hinzugebe.
Das ist der eine Teil meines Konzeptes. Um (auch von dem Wort) Konzept abzulenken, wird die Komposition eine zweite Ebene haben: eine Musikschicht, die über allem liegt, sich manchmal auflöst, wiederkommt und mit dem Fluß nur so viel gemeinsam hat, daß sie existiert.
- Festivaljahrgänge
- Donaueschinger Musiktage 1998
- Themen in diesem Beitrag
- Rolf Julius, Musik für den Blick auf das Wasser, Klanginstallation
- Verwandte Beiträge
- Werke des Jahres 1998: Rolf Julius' "Neun mal Rot", Werke des Jahres 2003: Rolf Julius' "Zwischen Schwarz und rot: Musik für eine weite Ebene", Werke des Jahres 2003: Rolf Julius' "Zwischen Schwarz und Rot - Piano concerto Nr. 2"