In Karlsruhe gibt es viele verschiedene Chöre. Ein Chor, den man so vielleicht noch nicht auf dem Schirm hat, ist der deutsch-japanische Chor „Der Flügel“. 2002 gegründet steht er schon seit über 20 Jahren für die deutsch-japanische Freundschaft.
Multilinguales Stimmengewirr bei den Proben
Mittwochabend, 19 Uhr im Gemeindehaus der Matthäuskirche Karlsruhe: Der Saal, in dem der deutsch-japanische Chor „Der Flügel“ probt, liegt etwas versteckt neben dem Eingang der Kirche. Kaum ein Mensch ist in der feuchten Herbstkälte auf den Straßen des umliegenden Wohnviertels unterwegs.
Im Gemeindesaal herrscht jedoch reges Treiben. Ein multilinguales Stimmengewirr und Gelächter füllen den Raum, während Chorleiter Makitaro Arima alles für die Probe vorbereitet.
Mitglieder aus der ganzen Welt
Man könnte meinen, dass in dem Chor vor allem Japaner und eben Deutsche mitwirken, doch so ist es nicht. Die Mitglieder stammen aus der ganzen Welt, z.B. aus Frankreich, Ungarn, den USA oder sogar Ägypten.
So International der Chor aufgestellt ist, so international ist auch sein Liedgut. Als Deutsch-Japanischer Chor singen sie vor allem japanische Lieder – besonders Volkslieder, und solche, die einen deutschen Text haben. Aber auch Eigenkompositionen sind in ihrem Repertoire.
„Der Flügel“ singt deutsch-japanische Kinderlieder
Japanisch singen? Kein Problem
Auf Japanisch zu singen, klingt zunächst komplex, doch die Aussprache übt Makitaro Arima vorher mit seinen Sängerinnen und Sängern. Die Chormitglieder lernen den Text größtenteils durchs Nachsprechen. Wirklich Japanisch können muss niemand.
Absolutes Highlight: Eine Japantournee
Doch nicht nur die japanischen Lieder gehören zum Chor. Neben verschiedenen kulturellen Veranstaltungen, wie dem japanischen Neujahrsfest Shinnenkai, das der Chor jedes Jahr feiert, findet auch alle paar Jahre eine Japantournee statt.
Konzerte und Übernachtungen in japanischen Familien sorgen für eine besondere Art des kulturellen Austausches. Ein Highlight für die Chormitglieder.
Abwechslung im Programm
Trotz ihres sehr japanischen Schwerpunkts singt der Karlsruher Chor nicht nur japanische Werke. Im Moment bereiten sie sich auf eine Konzertreihe vor. Zusammen mit drei anderen Chören aus Deutschland und Japan singen sie in den kommenden Wochen das Requiem op. 9 von Maurice Duruflé.
Das ist eine willkommene Abwechslung im Programm. Doch sobald die Konzerte vorbei sind, kehren sie wieder zum Chorgedanken, ihren japanischen Wurzeln zurück.