Wie kam die Klassik in Ihr Leben?
Kam nicht – kommt. Ständig, immer wieder. Aber wer ist eigentlich „die Klassik“? Einschneidende Erlebnisse: Klavierunterricht eher nicht, leider. Frühe Lebensphasenbegleiter: als Kind Ouvertüren von Franz von Suppé, später die legendäre Bachplatte mit den Oistrachs. Völlig unvorbereitet mit 18 in eine "Walküre" gestolpert, komplett erlegen. Sehr späte, umso innigere Hörbekanntschaft mit dem Genre Streichquartett. Und vieles mehr, ständig von Neuem.
Was muss eine Aufnahme mitbringen, damit Sie sie auf die sprichwörtliche einsame Insel mitnehmen?
Sie sollte mich bei jedem Hören neu überraschen. Aber sicherheitshalber würde ich auf die Insel eine dicke 52-CD-Box mitnehmen in der Hoffnung, dass das als „eine Aufnahme“ durchgeht. Oder einen einschlägigen Streaming-Account für den Fall, dass die einsame Insel durchdigitalisierter ist als Deutschland.
Was ist ihr hartnäckigster Ohrwurm und warum?
Alles von Schubert.
Nach welcher Musik können Sie nicht schlafen?
Kathleen Ferrier, die Mahler singt. Ewig wach danach. In Auflösung begriffen …
Mit welcher musikalischen Persönlichkeit würden sie gern mal Essen gehen?
Fanny Hensel.
Was würden Sie sie fragen?
Bissl Mansplaining vielleicht, aber trotzdem: dass sie ja wohl hoffentlich wisse, dass sie eine große Komponistin sei?
Welches war Ihre musikalisch aufregendste Begegnung?
Unzählige Konzerterlebnisse. Und die erste Zusammenkunft mit meiner Frau nach einem Konzert, in dem sie bei der "Pastorale" mitgeigte.
Adagio - presto - espressiv - furioso: Welche musikalische Bezeichnung entspricht Ihnen am meisten?
Etwas lebhaft und mit der innigsten Empfindung.