Während der Musikunterricht in vielen Schulen zu einer Alibiveranstaltung verkümmert ist, wird er in Estland von Fachpersonal auf höchstem Level vermittelt. Nur so ist es zu verstehen, dass das kleine Land in allen Musiksparten sehr viele erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler hervorbringt, wie etwa den Komponisten und Pianisten Mathei Florea.
Eigentlich wollte der Sohn einer Musikerfamilie ein klassischer Pianist werden. In einem privaten Institut kam er allerdings mit dem Jazz in Kontakt und ist ihm seither treu geblieben.
Es folgte ein Studium am renommierten Jazz-Institut in seiner Wahlheimat Berlin und nun hat Mathei Florea beim Label „Hey!Jazz“ sein Debüt-Album „Snap“ herausgebracht, zusammen mit seinem Ensemble aus Streichern und Bläsern.
Für unseren Jazzkritiker Georg Waßmuth ist das Album ein Debüt der Extraklasse. Es ist Musik im Hier und Heute, die einen sofort einnimmt. Unbedingt auflegen, unbedingt anhören!
„Cottage“ aus dem Album „Snap“ von Mathei Florea und seinem Ensemble New Grounds
Jazz Impressionistische Klangwelten zwischen Jazz und Klassik: „Silent, Listening" von Fred Hersch
Der US-Amerikaner Fred Hersch ist seit Jahren einer der führenden Jazzpianisten weltweit. Sein lyrisches und deutlich vom Impressionismus geprägtes Spiel ist so einmalig wie seine narrative Kunst der Improvisation. Im vergangenen Jahr wurde er zum ersten Mal von ECM Records eingeladen, eine Solo-CD für das Label aufzunehmen.
Auf dem Album interpretiert Fred Hersch sieben eigene Kompositionen, die in meditative und zeitgenössische Klangwelten entführen. Aber auch bekannte Jazzstandards sind zu hören. Eine reizvolle Mischung, die den 1955 in Ohio geborenen Pianisten Fred Hersch auf dem Höhepunkt seiner Meisterschaft zeigen. „Silent, Listening" ist ein sehr anspruchsvolles, aber bereicherndes Soloalbum mit viel Wagniskapital - meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
Jazz Klangreise durch Australien: „Earthen“ von Sam Anning
Der australische Kontrabassist Sam Anning ist wieder in seine Heimat zurückgekehrt und hat dort sein neues Album „Earthen“ herausgebracht. Dessen Klangzauber könne man sich kaum entziehen, schwärmt Musikkritiker Georg Waßmuth.
Jazz Absolut hörenswert: „Alliance“ von Alliance
Sängerin ja - Instrumentalistin - eher nein. Die Geschlechterverhältnisse im Jazz sind bis heute - milde geurteilt - alles andere als ausgeglichen. So erleben es auch viele Musikerinnen im täglichen Ringen um Engagements und Anerkennung. Das Übel bei der Wurzel angepackt haben deshalb vier amerikanische Musikerinnen, Sharel Cassity (Saxofon), Colleen Clark (Schlagzeug), Carmani Edwards (Bass) und Hannah Mayer (Klavier), die ein neues Quartett gegründet und es „Alliance" genannt haben. Das erste Album ist draußen, unser Musikredakteur Georg Waßmuth stellt es vor.