Wörter bedeuteten ihm Alles. Fast jedes Jahr hat Martin Walser ein Buch herausgebracht. Sein Schreiben kannte keinen Ruhestand, und so ist 2022 noch ein letzter Band, ein „Traumbuch“ von ihm erschienen. Er selbst ist schon ein Teil deutscher Kulturgeschichte, und doch denken viele bei seinem Namen noch immer zuerst an die Rede in der Frankfurter Paulskirche, an sein Wort von der „Moralkeule Auschwitz“. Anlässlich des Todes Martin Walsers wiederholen wir an dieser Stelle ein SWR2 Forum, das letztes Jahr zu seinem 95. Geburtstag ausgestrahlt wurde: „Walser und kein Ende – der Schriftsteller vom Bodensee“.
Nachruf „Unermüdlich sein und unersättlich, und undurchschaubar" - Der Jahrhundertschriftsteller Martin Walser ist tot
Er war der große Mann der deutschen Nachkriegsliteratur: Zusammen mit Günter Grass, Siegfried Lenz und Heinrich Böll prägte der Schriftsteller Martin Walser das intellektuelle Bild der Bundesrepublik. 1927 in Wasserburg am Bodensee geboren, war ihm schon recht früh klar, dass er nur eines werden wollte: Dichter. Mit seiner kantigen, streitbaren Art mischte er sich immer wieder vom Bodensee in die hohe Politik ein, was nicht selten zu unversöhnlichen Debatten führte. Am 26.7.2023 ist er im Alter von 96 Jahren gestorben, wie der Rowohlt-Verlag bestätigte.