Gespräch

Büchner-Preisträgerin Sibylle Lewitscharoff ist gestorben: Tod eines „Unikums“

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Interview
Marie Gediehn

Im Alter von 69 Jahren ist am Samstag die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff gestorben. Die in Stuttgart geborene Autorin war unter anderem Trägerin des Ingeborg-Bachmann-Preises, des Preises der Leipziger Buchmesse und des Büchner-Preises.

Als besondere Merkmale ihrer Art zu schreiben nennt SWR-Literaturchef Frank Hertweck „eine unglaubliche Leidenschaft, Pathos, Exzentrik“. Speziell letztere, mitunter wohl bisweilen auch gezielt hervorgestellt, diente ihr aus Hertwecks Sicht auch, sich einer Verortung im literarischen „Mainstream“ zu entziehen.

„Sibylle Lewitscharoff ist ein Unikum und wird solitär bleiben. So etwas findet man nicht nochmal.“

Ein Eklat, der im Gedächtnis blieb

2014 sorgte Lewitscharoff für einen handfesten Skandal – als sie in einer „Dresdner Rede“ Retortenkinder als „Halbwesen“ bezeichnete und die Reproduktionsmedizin mit Menschenzüchtungs-Praktiken der Nationalsozialisten verglich. Später entschuldigte sie sich dafür, blieb jedoch bei ihrer kritischen Haltung gegenüber der Reproduktionsmedizin.

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Marie Gediehn