Knapp 250 Jahre ist es her, dass sich in Schottland Ende Dezember ein schreckliches Eisenbahnunglück ereignete. Am 28. Dezember 1879 stürzte die Firth-of-Tay-Brücke bei Dundee ein, während gerade ein Zug darüberfuhr. Der Zug stürzte in den Fluss und 75 Menschen kamen dabei ums Leben. Die Brücke war von 1871 bis 1878 unter enormem Aufwand erbaut und erst eineinhalb Jahre vor dem Unglück eingeweiht worden. Ursache war ein schwerer Sturm, der die Brücke beschädigte. Viele Menschen jedoch sahen in dem Unglück eine Strafe. Theodor Fontane hörte auf seiner Schottlandreise davon und griff dieses Motiv in seiner Ballade „Die Brück‘ am Tay“ auf, die er wenige Tage nach dem Unglück schrieb und Anfang Januar bereits in einer Zeitschrift veröffentlichte. Der deutsche Schauspieler Charles Wirth rezitierte Fontanes Ballade 1980 im ehemaligen Südwestfunk – einer der Schätze in unserem Archiv.