Markus Gabriel gehört zu den prominentesten Vertretern der deutschen Gegenwartsphilosophie. In seinem aktuellen Buch schreitet der 40-Jährige zu einer Generalabrechnung mit der postmodernen Moralphilosophie, die die Existenz von universell gültigen Werten stets bestritten hat.
"Ich werde dafür argumentieren, dass es moralische Leitplanken menschlichen Verhaltens gibt", schreibt Gabriel: "Diese Leitplanken sind kulturübergreifend, sie sind die Quelle für universale Werte im 21. Jahrhundert. Ihre Geltung ist nicht davon abhängig, dass die Mehrheit der Menschen sie anerkennt, sie sind in diesem Sinne also objektiv."
Um die "moralischen Tatsachen", die der Bonner Philosoph in seinem Werk postuliert, verstehen zu können, muss man kein abgeschlossenes Philosophiestudium haben - sie sind denkbar einfach: "Dass man keine Kinder quälen soll; dass man die Umwelt schützen soll; dass man alle Menschen möglichst gleich behandeln soll..."