„Ich war sechs Jahre alt, als ich gemerkt habe: Ich will unbedingt lesen“, berichtet Sadaf Zahedi über ihren Weg vom afghanischen Flüchtlingskind zur Autorin.
Vor einem Auftritt mit Jugendlichen im Deutschen Literaturarchiv in Marbach berichtet Zahedi im Gespräch mit SWR Kultur über ihren ersten Kontakt mit Büchern: „Ich habe aus der Mülltonne der Nachbarin zwei Bücher geklaut, um sie auf dem Dachboden zu lesen.“
Ihr Vater habe sich nicht vorstellen können, dass seine Tochter sich bilden wollte. Momentan arbeitet Zahedi an einem Kinderhörbuch für ihre Initiative „Bildung ohne Bücher“, die die Alphabetisierung fördern soll: „Ich möchte Kindern durch das kognitive Hören Wissen vermitteln“, sagt Zahedi.
Das Ziel: Soziale Strukturen verändern, vor allem in Ländern wie Afghanistan. Das Projekt wolle aber auch nach Irak, Senegal und Uganda, um Mädchen und Frauen dort Mut zu machen.
Mehr zum Thema Leseförderung
Leben Feature Über Buchstaben und Ohren. Alphabetisierungskurse für Migrantinnen
Wenn nicht nur die Sprache neu ist, sondern auch die Schrift, wird es für Migrantinnen schwierig. Manch eine kennt kein Alphabet, keine Grammatik und fängt ganz von vorne an. Von Grace Yoon.