Das „Hotel Silber“ in Stuttgart – ehemals Hauptquartier der Gestapo, heute Schauplatz eines historischen Kriminalromans. Kai Bliesener aus Weinstadt bei Stuttgart greift in seinem jüngsten Buch „Hotel Silber – neue Zeit, alte Schuld“ ein dunkles Kapitel der Stuttgarter Stadtgeschichte auf.
Historischer Ort der Zeitgeschichte
Das „Hotel Silber“ war bis 1945 das Hauptquartier der politischen Polizei des NS-Terror-Regimes, der Gestapo. Doch auch nach dem Krieg gab es dort Übergriffe der nun neuen deutschen Polizei – sogar ein jüdischer Mitbürger wurde bei einer Razzia getötet.
Bliesener, Jahrgang 1971, war das Gebäude, das später Behördenbüros beherbergte und erst seit wenigen Jahren eine Gedenkstätte ist, früher nie aufgefallen. Für seine Recherchen war er allerdings oft im ehemaligen „Hotel Silber“, konnte Akten einsehen und sich einen Eindruck von den früheren Zellen machen.
Erinnerung an eine Zeit
Der Anblick einer Stahltür, in die Gefangene ihre Namen einritzten, hat sich dem Autor besonders ins Gedächtnis gebrannt. „Dieses Gebäude war wirklich ein Hotel des Grauens.“ Mit seinem Roman wolle er auf spannend-unterhaltsame Weise an diese Zeit erinnern und habe deshalb auch das Literaturgenre Krimi gewählt.
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