Elina Penner ist Mennonitin. Sie wurde 1987 in der Sowjetunion in eine russlanddeutsche Familie hineingeboren. 1991 kam die Familie, in der bis heute Plautdietsch – Plattdeutsch – gesprochen wird, nach Deutschland. Sie zog ins ostwestfälische Minden, wo sich damals viele Mennoniten ansiedelten.
SWR2 Tandem Ansichten einer “Migrantenmutti“: Die Autorin Elina Penner
Privilegierte, „biodeutsche“ Familien sollten ihre Erziehungsgrundsätze hinterfragen, findet die Autorin Elina Penner, Tochter russischer Spätaussiedler.
Nachdem Elina Penner letztes Jahr den Arnold-Dyck-Pries für ihr Engagement fürs Plattdeutsche erhielt, legt sie jetzt mit „Nachtbeeren“ ihren Debütroman auf Hochdeutsch vor. Darin erzählt sie die Geschichte der gläubigen Aussiedlerin Nelli Neufeld, die seit dem Tod ihrer Großmutter den Boden unter den Füßen verliert. Und dann geht auch noch ihr Mann Konstantin fremd.
Mit „Nachtbeeren“ gibt Elina Penner einen sehr alltagsgesättigten Einblick ins Leben einer mennonitischen Familie in Deutschland. Dabei reflektiert sie auch das einstige Leben in der Sowjetunion und das Ankommen in Deutschland.
Traten hier bislang vor allem jüdische AutorInnen hervor – Olga Grjasnowa und Lena Gorelik etwa haben Elina Penner stark inspiriert –, so fügt Penner der Aufarbeitung einer ganz besonderen Migration nun erstmals eine mennonitische Sichtweise hinzu.
Über ihr Schreiben erzählt Elina Penner im Gespräch mit SWR2-Literaturredakteurin Katharina Borchardt.