lesenswert mit Denis Scheck

Eine Todesannäherungstherapie: Husch Jostens neuer Roman „Die Gleichzeitigkeit der Dinge“

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Die Kölner Autorin Husch Josten nähert sich in ihrem neuen Roman „Die Gleichzeitigkeit der Dinge“ philosophisch dem Thema Tod an.

Die existenziellen Themen

In ihrem neuen Roman „Die Gleichzeitigkeit der Dinge" greift Husch Josten große existenzielle Themen auf: Leben, Tod und die Suche nach Sinn. Zentral steht die Figur des exzentrischen Sourie, der auf ein bewegtes Leben zurückblickt. Intensiv beschäftigt er sich mit einem Thema: dem Sterben.

Ein Buch über Trauer, Verlust und Glück

Das Buch erzählt schonungslos von Sterblichkeit und Einsamkeit. Josten gelingt es, diese philosophischen Themen in klare, eindrückliche Bilder zu fassen. Der Roman ist kein deprimierendes Buch über den Tod, sondern eine sensible Betrachtung über das Leben angesichts seiner Endlichkeit. Im Gespräch mit Denis Scheck bei „lesenswert" erzählt Josten darüber, was sie am Thema so reizte.

Mit präzisem Stil und großer Erzählkunst zeigt Josten, wie es möglich ist, inmitten von Trauer und Verlust Augenblicke des Glücks zu finden.

Mehr Literatur über den Tod und das Sterben

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