„Man kann sich schlecht rausreden, dass wir nicht verantwortlich sind“, sagt Adrian Pourviseh, Helfer auf dem Schiff Sea Watch 3 im Gespräch mit SWR2. Über das Leid, das er auf dem Mittelmeer gesehen hat, erzählt er in der Graphic Novel „Das Schimmern der See“.
Zeichnungen bilden die schreckliche Realität ab
Durch Videos und Bilder hätten wir uns schon an den Anblick von grausamen Szenen aus dem Mittelmeer gewohnt, sagt Pourviseh, „so sehr, dass wir mittlerweile Herz und Kopf zugemacht haben“.
Obwohl er auf dem Schiff SeaWatch 3 auch als Fotograf tätig war, habe er sich für eine Graphic Novel entschieden, denn Illustrationen könnten auch das Grausame vermitteln und „unser Herz wieder öffnen“, denn obwohl die Zeichnungen gemalt seien, „bilden sie dokumentarisch die schreckliche Realität auf dem Mittelmeer ab“.
Pourviseh wünscht sich mehr Solidarität
Adrian Pourviseh hat das Buch vor zwei Jahren geschrieben, aber heute habe sich die Debatte um die Migration in der Politik und in der europäischen Medienlandschaft noch mehr zugespitzt.
„Rassistische Hetze gegen Geflüchteten sind gestiegen“, sagt er. Er hoffe, dass Geflüchtete in Deutschland mit Herzlichkeit aufgenommen werden. „Wir können das, davon bin ich überzeugt“, sagt Pourviseh, „das haben wir schon mal gezeigt“.