Annie Ernaux ist 54 Jahre alt, als sie eine Beziehung mit einem 30 Jahre jüngeren Studenten eingeht. Was sie an diesem jungen Mann reizt, ist nicht nur seine Leidenschaft als Liebhaber, sondern vor allem, dass er für sie die Tür zu einer Welt öffnet, die sie längst für verloren hielt.
Über dieses Verhältnis schreibt die Literaturnobelpreisträgerin in ihrem Buch „Der junge Mann“. Ein Text, der besonders kurz ist und der besonders dicht alle die Themen behandelt, die Annie Ernaux in ihrer Literatur beschäftigen.
Buchkritik Annie Ernaux - Eine Frau
Annie Ernaux schrieb kurz nach dem Tod der Mutter 1986 ein Buch der Erinnerung über ein schwieriges Verhältnis, geprägt vom Schmerz der Entfremdung. Ein berührendes Leseerlebnis.
Buchkritik Annie Ernaux – Das Ereignis
Frankreich im Oktober 1963: Alles deutet darauf hin, dass die junge Literaturstudentin Annie schwanger ist. Ihre Periode bleibt aus, sie leidet unter Magenverstimmungen. Ein Gynäkologe bestätigt den Verdacht, und doch verdrängt die Ich-Erzählerin die Realität.
Buchkritik Annie Ernaux - Die Scham
Scham ist das nagende Gefühl der eigenen Unwürdigkeit. Annie Ernaux analysiert die Scham an sich selbst, indem sie weit zurück geht in eine kaum fassbare Episode ihrer Kindheit und in eine Vergangenheit, die nicht vergehen will.
Rezension von Kathrin Hondl.
Aus dem Französischen von Sonja Finck
Bibliothek Suhrkamp
ISBN 978-3-518-22517-2
110 Seiten
18 Euro
Gespräch Literaturnobelpreis an Annie Ernaux: „In ihrem Werk findet sich keine antisemitische Stelle“
Sie ist die erste französische Autorin, die den Literaturnobelpreis erhält: Annie Ernaux. Vorab war sie für ihre Haltung zur BDS-Bewegung kritisiert worden. Eine Kritik, die die Literaturkritikerin Iris Radisch in dieser Härte nicht teilt: „Sie ist ganz sicher kritisch gegenüber der israelischen Regierung, aber sie würde niemals etwas Antisemitisches sagen.“