Berge von Leichen und zu Tode erschöpfte Menschen, die ihren Befreiern durch den Stacheldrahtzaun ängstlich entgegenblicken - es ist ein grauenvoller Anblick, der sich den Soldaten der Roten Armee am 27. Januar 1945 im Konzentrationslager Auschwitz bietet.
75 Jahre später sind nur noch wenige der einstigen Häftlinge am Leben und in der Lage, unmittelbar über ihre Erfahrungen in der NS-Zeit zu berichten. Mit dem Verschwinden der Zeitzeugen, dem Verlöschen der persönlichen Erinnerung muss sich das öffentliche Gedenken an den Holocaust neu erfinden.
Doch wie lässt sich die Geschichte der ermordeten Juden heute noch vermitteln?
Es diskutieren:
Esther Dischereit, deutsch-jüdische Schriftstellerin und Beobachterin des Untersuchungsausschusses zu den NSU-Verbrechen, Berlin
Sibylle Thelen, Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und der Gedenkstättenarbeit, Stuttgart
Prof. Dr. Thomas Thiemeyer, Direktor des Ludwig-Uhland-Instituts für empirische Kulturwissenschaft, Tübingen
Gesprächsleitung: Silke Arning