Auf dem Land kann es dauern, bis der Notarzt kommt. Virtuell aber kann er bei einem Rettungseinsatz in Sekundenschnelle dazugeschaltet werden. Das ist die Idee des Telenotarztes.
Eine Zentrale gibt es in Rheinland-Pfalz schon, nämlich seit vergangenem Jahr in Ludwigshafen. Am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier geht am Mittwochnachmittag der zweite Standort in RLP für Telenotärzte an den Start.
Telenotärzte sollen überbrücken und beraten
Die Notärzte werden bei Rettungseinsätzen per Smartphone kontaktiert, um Notfallsanitäter vor Ort zu beraten. Nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums ergänzen Telenotärzte die bestehende Notfallversorgung. Ziel sei eine bessere Versorgung vor Ort - indem etwa auch Zeiten überbrückt werden können, bis Hilfe eintrifft.
Die Telenotärzte werden bei mittelschweren Fällen eingesetzt. Etwa wenn der Blutdruck von Patienten gefährlich hoch ist, wenn Schmerzmedikamente verabreicht werden müssen. In solchen Fällen müssen Notfallsanitäter normalerweise einen Arzt nachfordern. Zudem könne eine "telemedizinisch ärztliche Beurteilung" manchen Patienten vermeidbare Transporte in Krankenhäuser ersparen - und so gleichzeitig die Notaufnahmen entlasten.
Exklusive Daten-Recherche zur Notfallrettung Woche der Wiederbelebung: Ob man überlebt, hängt auch vom Ort ab
In der Woche der Wiederbelebung rückt die Reanimation näher in den Fokus. Tausende Menschen in Deutschland könnten jedes Jahr gerettet werden. So ist die Lage in Rheinland-Pfalz.
Ebling bezeichnet Erfahrungen mit Telenotarzt als positiv
Zur Eröffnung des Telenotarzt-Standortes in Trier hat sich Innenminister Michael Ebling (SPD) angesagt. Bei dem Termin soll ein Telenotarzteinsatz in Kooperation mit der Berufsfeuerwehr Trier simuliert werden.
Die Telenotarztzentrale in Ludwigshafen war im Juli 2023 als Pilotprojekt an den Start gegangen. Die Erfahrungen seien durchweg positiv, so Ebling. Ziel sei ein flächendeckendes Angebot in Rheinland-Pfalz.