Die reaktivierte Trierer Weststrecke ist noch keine vier Wochen offiziell in Betrieb und schon Thema im Kreisausschuss des Landkreises Trier-Saarburg. Auf der linken Moselseite direkt nach Luxemburg zur Arbeit zu fahren, soll vor allem Pendlern das Leben erleichtern. Die Fraktionen von CDU und SPD im Kreistag sehen bei den Zugverbindungen auf der Weststrecke allerdings noch viel Luft nach oben.

Thorsten Müller, Verbandsdirektor beim Schienenpersonennahverkehr Nord, musste sich im Kreisausschuss eine lange Beschwerdeliste anhören: Die Menschen im Saartal seien unter anderem unzureichend an die neue Strecke angebunden.
Wir fühlen uns arg vernachlässigt.
Außerdem würden die Züge viel zu spät für Pendler fahren. In den Abendstunden und am Wochenende sei das Zugangebot über die Weststrecke nach Luxemburg zudem sehr dünn. Viele Haltestellen in Luxemburg würden gar nicht angefahren. "Wir fühlen uns arg vernachlässigt", so Bernd Henter, Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag.
Kein Geld für zusätzliche Verbindungen
Der Verbandsdirektor vom ÖPNV-Nord nahm den Fraktionen schnell jegliche Hoffnung, dass sich dieser Zustand bald ändern wird. Das Geld vom Land für Bus und Schiene sei zwar in den vergangenen Jahren deutlich ausgeweitet worden, reiche aber nicht, um die Lücken im Angebot zu schließen.
Die Gelder für den Schienenverkehr erhielten die Länder vom Bund. Da alle Bundesländer ihren ÖPNV ausbauten, sei mittelfristig auch nicht mit mehr Geld aus Berlin zu rechnen, so Thorsten Müller.
Die Region Trier wird beim Bahnverkehr nicht vernachlässigt.
Was den Bahnverkehr angeht, werde die Region Trier im Vergleich zu anderen Regionen in Rheinland-Pfalz auch nicht vernachlässigt. Mit der Weststrecke und der Elektrifizierung der Eifelstrecke nach Köln würde viel für die Infrastruktur getan und das, obwohl es in der Region deutlich weniger Bahnfahrer gäbe.
Immerhin: Der SPNV-Nord will nun prüfen, ob die Abfahrtszeiten der Züge stärker an die zeitlichen Bedürfnisse der Pendler angepasst werden könnten.