Nirgendwo in Deutschland sind derart viele Kliniken akut von der Insolvenz bedroht wie in Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Geld wird früher ausgezahlt

Krankenhäuser in RLP bekommen millionenschwere Finanzspritze schneller

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Die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz sollen kurzfristig 275 Millionen Euro erhalten. Das Geld, das den Kliniken ohnehin zusteht, soll sie vor Zahlungsschwierigkeiten bewahren.

Bis zum Jahresende sollen die Mittel kurzfristig ausbezahlt werden. Darauf hätten sich Land und Krankenkassen geeinigt, teilte das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium am Freitag mit. Das Geld soll helfen, die Liquidität der Krankenhäuser zu stabilisieren.

Unter anderem sollen Mittel, die den Krankenhäusern ohnehin zustehen, beschleunigt ausgezahlt werden. Der Großteil der Hilfen seien rund 150 Millionen Euro aus den Pflegebudgets. Dazu kommen Energiehilfen des Bundes in Höhe von rund 85 Millionen Euro sowie Mittel aus dem Krankenhauszukunftsfonds in Höhe von 40 Millionen.

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Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) sagte, grundsätzlich erwarte er durch die geplante Krankenhausreform des Bundes eine Entlastung der Krankenhäuser. Doch komme diese möglicherweise für manche Häuser zu spät. Hier solle der jetzt vereinbarte sogenannte Liquiditätspakt helfen. Betroffene Kliniken können innerhalb von zwei Wochen und spätestens bis zum 6. Oktober ihren Bedarf anmelden.

Die Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz begrüßte die Entscheidung. Geschäftsführer Andreas Wermter sagte allerdings auch: "Das kann nicht das Ende der Bemühungen sein, um die Krankenhäuser vor einer Insolvenz oder gar Schließung zu bewahren".

Zuletzt hatten fünf Kliniken des DRK in Rheinland-Pfalz Insolvenz angemeldet.

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