Das Ergebnis der Umfrage liegt dem SWR exklusiv vor. Demnach hätten in Rheinland-Pfalz ohne die staatlichen Corona-Hilfen des Bundes sogar fast alle Kliniken (96 Prozent) rote Zahlen geschrieben. Da die finanziellen Hilfen des Bundes im vergangenen Jahr ausgelaufen sind, befürchten für dieses Jahr sogar mehr als 80 Prozent der Klinikbetreiber, dass sie Verlust machen werden.
Krankenhäuser fordern staatliche Hilfe
Die Krankenhausgesellschaft fordert deshalb weiterhin ein Soforthilfeprogramm des Bundes. Bis zum Inkrafttreten der geplanten Krankenhaus-Strukturreform voraussichtlich im kommenden Jahr könne man nicht warten, sagte Geschäftsführer Andreas Wermter dem SWR:
Andernfalls steige das Risiko weiterer Krankenhausinsolvenzen auch in Rheinland-Pfalz. Das wiederum gefährde zunehmend die Versorgung. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben in Rheinland-Pfalz seit 2020 sieben Krankenhäuser geschlossen beziehungsweise angekündigt zu schließen.
Die Bundesregierung plant, die Finanzierung der Krankenhäuser komplett neu zu regeln. Die Reform braucht eine Zustimmung der Länder, da diese für die Krankenhausplanung und auch für Investitionen in den Häusern zuständig sind. Die Länder fürchten ein Kliniksterben und haben Bedenken, die Reform führe für Menschen im ländlichen Raum zu längeren Fahrtwegen.
Bund und Länder sprechen über Krankenhausreform
In Berlin gibt es zu der geplanten Krankenhausreform heute Abend ein Treffen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit Vertretern der Länder. Da es sich um ein so genanntes vertrauliches Kamingespräch handelt, ist nicht mit offiziellen Ergebnissen zu rechen. Für Rheinland-Pfalz nimmt laut Ministerium Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) teil. Gesundheitsminister Lauterbach plant, sich bis zum Sommer mit den Ländern auf Grundzüge für die umstrittene Krankenhausreform zu einigen.