Halbzeit im Amt

Rheinhessens erster männlicher Weinkönig ist voller Elan

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Autor/in
Sabine Steinbrecher
Sabine Steinbrecher ist Reporterin im SWR Studio Mainz

Ein halbes Jahr ist vergangen, seit in Rheinhessen mit Levin McKenzie zum ersten Mal ein Weinkönig gekrönt wurde. Der Mann mit Kette statt Krone sprüht immer noch vor Energie.

Mit 150 bis 200 Terminen im Jahr ist man als Weinmajestät ganz schön viel unterwegs. Levin gefällt das. Gerade kommt er von der Weinmesse Pro Wein in Düsseldorf zurück.

"Das war toll", schwärmt er. Aber jede Messe und jede Weinprobe sei bisher spannend gewesen, und das erste halbe Jahr sei wie im Flug vergangen.

Erste Halbzeit als Weinkönig mit tollen Erlebnissen

Besonders gute Erinnerungen hat Levin zum Beispiel an eine Glühweinwanderung in Westhofen. Der Erlös der Charity-Aktion sei einem sozialen Projekt, einem "Wunschbaum", in Ingelheim zugute gekommen. Damit konnte Menschen, die wenig Geld haben, zu Weihnachten ein Wunsch erfüllt werden.

Toll findet der 25-Jährige auch die Veranstaltungen "Wein und Wunder" in einer Mainzer Weinstube. Zusammen mit den Weinprinzessinnen Laura und Katja begleitet er dabei ein 3-Gänge-Menü und Zauberei mit rheinhessischen Weinen.

Ich bekomme das alles unter einen Hut, weil ich fast nichts davon ohne die Prinzessinnen mache.

Mit Hilfe von Laura und Katja postet Levin regelmäßig Fotos und Kurzvideos auf seinem Social Media Account und wirbt damit für den rheinhessischen Wein. Levin schwärmt davon, dass man so viele junge Leute erreiche, die Resonanz sei klasse.

Weinkönigin-Image hat sich schon lange gewandelt

Die Zeiten, in denen Weinköniginnen nur dazu da waren, das Glas zu heben und dann auch noch Umarmungen ungefragt ertragen mussten, sind lange vorbei. Levin sagt, die Frauen hätten jahrzehntelang für eine Verbesserung des Images gekämpft, sich dafür viel Know-How angeeignet.

"Die Frauen sind in den letzten 20, 30 Jahren zu Expertinnen geworden, jetzt kommen langsam auch Experten dazu." Der 25-Jährige ist gelernter Winzer und steht seinen Vorgängerinnen in punkto Fachwissen nichts nach.

Schlafen bleibt bei Levin manchmal auf der Strecke

Levins Kalender ist mit zwei bis drei Terminen pro Woche für den rheinhessischen Wein und seinen weiteren Verpflichtungen mehr als voll. Denn er studiert BWL in Mainz. Außerdem spielt Levin in seiner Heimatgemeinde Wackernheim Fußball und ist auch noch in einem Fastnachtsverein aktiv. "In meinem Alter ist das voll ok, dann schläft man halt weniger", lacht er.

Im zweiten Halbjahr wird es noch viel, viel mehr und ich hab richtig Bock.

Und der Termindruck lässt nicht nach. In der zweiten Hälfte seiner Regentschaft stehen neben Weinfesten im Rhein-Main-Gebiet auch welche im nördlichen Teil Deutschlands an, in Hannover, Bremen oder Bad Pyrmont. Levin sagt dazu: Er habe gewusst, was auf ihn zukommt, und freue sich auf eine spannende Zeit.

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