Kette statt Krone

Der neue rheinhessische Weinkönig - "Ich bin Feuer und Flamme"

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Autor/in
Judith Seitz
Live-Schalte mit Judith Seitz vom Nature One Festival

Levin McKenzie aus Wackernheim vertritt jetzt ein Jahr lang als erste männliche Weinmajestät Rheinhessen. Zum Wein kam er eher zufällig. Und manchmal darf es auch ein Bier sein.

Ein bisschen hat Levin McKenzie in den vergangenen Nächten auch geschlafen. Viel war es aber nicht, wie der frisch gekürte rheinhessische Weinkönig lachend erzählt. Am Samstag wurde der 25-Jährige in Ingelheim gewählt und tritt damit die Nachfolge von Annalena Baum an.

Das wird so ein spannendes Jahr.

Für ihn persönlich sei es schon etwas Besonderes, dass er die erste männliche Weinmajestät in Rheinhessen ist, sagt Levin McKenzie. Statt einer Krone bekam er eine geschmiedete Kette. Aber eigentlich sei es egal, ob König oder Königin. Es gehe vor allem darum, dass jemand mit Expertise und Wissen den Job macht. Und beides hat er inzwischen.

Ausbildung zum Winzer statt zum Architekten

Anders als viele Weinmajestäten vor ihm ist Levin McKenzie nicht auf einem Weingut aufgewachsen. Und sein Berufswunsch war eigentlich Architekt. Nach dem Abitur half er während der Corona-Pandemie in einem Weingut aus und hatte dabei sogar an lästigen und anstrengenden Arbeiten im Weinberg großen Spaß. Die Entscheidung war klar: Er wollte Winzer werden.

Inzwischen kennt er sich bestens mit Riesling, Chardonnay und Grauburgunder aus. Er betreibt einen Wein-Blog und moderiert einen Wein-Podcast. Zusätzlich studiert er BWL in Mainz und möchte gerne beruflich in der Weinbranche Fuß fassen.

Begeistert vom Weinanbaugebiet Rheinhessen

Als Vertreter von Rheinhessen ist klar, dass Levin McKenzie voll hinter seinem Weinanbaugebiet steht. Aber für ihn ist es mehr als der Wein. Es sei vor allem die Lebensart. Wer in eine volle Straußwirtschaft komme, werde nicht weggeschickt. Überall könne man sich dazusetzen und am Ende des Abends habe man neue Freunde.

Rheinhessen ist Geselligkeit. In Rheinhessen wird gerückt. In Rheinhessen haben die Leute Spaß zusammen.

Fastnacht, Fußball - und auch mal ein Bier

Neben dem Wein hat Levin McKenzie noch viele weitere Leidenschaften. In der Fastnacht steht er als Protokoller in der Bütt - eine Aufgabe, die er auch in der nächsten Kampagne unbedingt fortsetzen will. Beim Fußballverein in seinem Heimatort Wackernheim kickt er regelmäßig mit und mit einem befreundeten DJ macht er Musik und tritt damit auf.

Und er gesteht freimütig, dass er durchaus auch gerne ein Bier trinkt. "Um guten Wein zu machen, braucht es mal ein Bier." Diesen Spruch habe ihm mal ein befreundeter Winzer gesagt. Und da sei etwas dran. Wenn man sich den ganzen Tag mit Wein beschäftige, brauche man auch mal eine geschmackliche Abwechslung.

Ein deutscher Weinkönig aus Rheinhessen?

Seine Amtszeit hat gerade erst begonnen, aber Levin McKenzie blickt schon in die Zukunft. Nächstes Jahr möchte er bei der Wahl zur deutschen Weinmajestät antreten. Ein Weinkönig aus Rheinhessen vertritt ganz Deutschland - das wäre doch was.

Zuerst wird er aber mit den beiden rheinhessischen Weinprinzessinen Katja Klemmer und Laura Schlösser nach Neustadt a.d. Weinstraße fahren. Dort tritt am Samstag seine Vorgängerin Annalena Baum bei der diesjährigen Wahl an und will die Krone nach Rheinhessen holen. Und der neue rheinhessische Weinkönig wird sie dabei ordentlich anfeuern.

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