Nachdem im April die bürokratischen und technischen Hürden abgebaut worden sind, hat sich die Zahl der Balkonkraftwerke in Rheinland-Pfalz verdoppelt. Besonders viele der kleinen Solarkraftwerke gibt es im Kreis Bad Dürkheim. Landesweit belegt der Kreis den dritten Platz - mit 14 Balkonkraftwerken pro tausend Einwohner. Insgesamt sind es etwa 2.000 Stück.
Warum das so ist, kann der Kreis selber auch nicht so richtig beantworten. Die Verwaltung mutmaßt, dass es mit den Balkonkraftwerken in einem Flächenlandkreis einfacher ist. Und die hohe Sonnenscheindauer übers Jahr könnte ein Grund sein.
Balkonkraftwerke werden gefördert
Die Stadt Bad Dürkheim schreibt, dass sie und weitere Kommunen die Anlagen im Landkreis fördert. Es sei eine einfache Möglichkeit für die Menschen sich an der Energiewende zu beteiligen, auch wenn man nicht Eigentümer eines Hauses ist - und sich zum Beispiel eine Solaranlage aufs Dach setzen könne.
Strom vom Balkon Boom der Balkonkraftwerke in Rheinland-Pfalz
Die Zahl der Photovoltaik-Anlagen auf Balkonen hat sich seit Januar verdoppelt. Der Reiz, energieunabhängig zu sein, wird für Verbraucher immer stärker.
Auch in Ludwigshafen wird der Ausbau von Balkonkraftwerken seit September gefördert. Und trotzdem: Als kreisfreie Stadt ist Ludwigshafen mit vier Balkonkraftwerken pro tausend Einwohner auf dem vorletzten Platz in Rheinland-Pfalz.
Eine mögliche Erklärung dafür könnte die dichte Besiedelung der Stadt sein, so die Stadtverwaltung auf Nachfrage. In Mietwohnungen sei der Aufbau eines kleinen Solarkraftwerkes auf dem Balkon oft schwieriger. Ende September hat der Bundesrat einen Gesetzentwurf gebilligt, dadurch wird die Installation eines Balkonkraftwerkes einfacher.
Die Stadt hofft jetzt auch auf die Förderung. Aus dem Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) gibt es jetzt Geld. Bis zu 200 Euro können Bürgerinnen und Bürger als Zuschuss für ein Balkonkraftwerk beantragen.
Zuschüsse für Balkonkraftwerk, Lastenrad und Co. Pfalz: Hier gibt's Geld für Ihre Klima-Projekte
Viele Orte in der Vorder- und Südpfalz zahlen Zuschüsse, zum Beispiel für Balkonkraftwerke. In Neustadt/Weinstraße können ab Mittwoch Einwohnerinnen und Einwohner Geld beantragen.
Insgesamt ist die Pfalz im kompletten Ranking vertreten. Der Rhein-Pfalz-Kreis auf Platz 10 (11,2/1000 Einwohner), Neustadt auf der 14 (10,3/1000 Einwohner), Südliche Weinstraße auf der 17 (9,9/1000 Einwohner), Landau auf 19 (9,5/1000 Einwohner), Germersheim auf 28 (7,1/1000 Einwohner), Frankenthal auf 31 (6,2/1000 Einwohner) und Speyer auf 32 (5,8/1000 Einwohner). Die Zahlen sind aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur.