Trinkwasser läuft aus dem Wasserhahn einer Küche in ein Glas.

Vorsorge gegen Wassermangel

So soll die Trinkwasserversorgung rund um Montabaur sichergestellt werden

Stand
Autor/in
Christoph Bröder

Trinkwasser wird in Deutschland knapper. Auch rund um Montabaur, wo man bei Hitze und Trockenheit oft Wasser sparen soll. Jetzt war die Suche nach neuen Wasservorkommen erfolgreich.

In vielen Kommunen und Kreisen in Deutschland bildet sich immer weniger neues Grundwasser. Das ist auch in der Verbandsgemeinde Montabaur im Westerwald nicht anders, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Nach Angaben der Kommune ist die Grundwasser-Neubildung in den vergangenen zwei Jahrzehnten um etwa 25 Prozent zurückgegangen. Damit kämpft nicht nur der Westerwald, sondern ganz Rheinland-Pfalz.

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Durch den sinkenden Grundwasserspiegel liefern die Brunnen oft weniger Wasser. Das hat unter anderem zur Folge, dass die Verbandsgemeinde in den vergangenen Jahren ihre Bürgerinnen und Bürger im Sommer immer wieder dazu aufrufen musste, sparsam mit dem Trinkwasser umzugehen.

Trinkwasserversorgung für 42.000 Menschen muss gesichert werden

Man muss also etwas tun, um die Trinkwasserversorgung für die etwa 42.000 Menschen auf Dauer zu sichern, die in der Verbandsgemeinde Montabaur leben. Sie brauchen jeden Tag etwa 6.100 Kubikmeter Trinkwasser, an heißen Sommertagen sogar bis zu 8.500.

Um diesen Bedarf auch in Zukunft decken zu können, hat die Verbandsgemeinde in den vergangenen Monaten gezielt nach neuem Grundwasser gesucht - und ist bei Welschneudorf, Ruppach-Goldhausen und Simmern fündig geworden. An allen drei Standorten sollen neue Tiefbrunnen gebaut werden, allerdings in unterschiedlichem Tempo.

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Neuer Brunnen in Ruppach-Goldhausen kann vorhandene Infrastruktur nutzen

Am schnellsten geht es voraussichtlich in Ruppach-Goldhausen. Hier soll laut der Verbandsgemeinde schon in den nächsten Monaten ein neuer Triefbrunnen gebaut werden. Dessen Standort liege ganz nah an einem alten Brunnen, der aber nicht mehr genug hergibt. Der Vorteil ist, dass hier die passenden Leitungen und ein Wasserhochbehälter schon da sind und für den neuen Brunnen genutzt werden können.

Brunnen in Welschneudorf und Simmern werden erst in einigen Jahren gebaut

In Welschneudorf hingegen muss zunächst die nötige Infrastruktur geschaffen werden. Und auch am dritten Standort in Simmern wird es auch dort noch einige Jahre dauern, bis ein neuer Tiefbrunnen Wasser liefert. Dort muss nach Angaben der Verbandsgemeinde Montabaur erst noch ein Wasserschutzgebiet ausgewiesen werden.

Trinkwasser-Vernetzung mit anderen Kommunen

Darüber hinaus will sich die Verbandsgemeinde Montabaur in den kommenden Jahren weiter mit umliegenden Kommunen vernetzen. Von Welschneudorf aus soll etwa eine neue Verbindungsleitung zur Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau gebaut werden. So könnten sich die beiden Verbandsgemeinden künftig gegenseitig mit Trinkwasser unterstützen, wenn es knapp werden sollte.

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Außerdem hat sich die Verbandsgemeinde Montabaur mit den Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhausen, Ransbach-Baumbach und Wirges zusammengeschlossen. Sie bauen gemeinsam auf der Montabaurer Höhe einen neuen Wasserhochbehälter. Der soll künftig als Versorgungsdrehkreuz dienen, um gemeinsam Trinkwasser aus dem Rheintal zu importieren und es dann auf die vier Verbandsgemeinden zu verteilen. Unter anderem dafür wird gerade ein großer Düker, als eine Wasserleitung, unter dem Rhein bei Vallendar gebaut.

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Christoph Bröder