Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt: Die Stadt Neuwied bekommt vom Bund 4,5 Millionen Euro, um aus der Deichkrone ein Museum zu machen. Dreimal hatte die Stadt bereits einen entsprechenden Förderantrag gestellt. Oberbürgermeister Jan Einig freut sich über die Förderzusage: "Für die Bürgerinnen und Bürger hat die Deichkrone eine ganz hohe Identifikationsfunktion."
Museum soll Auswirkungen des Klimawandels zeigen
Nach Angaben der Stadt war in der Deichkrone früher eine Gaststätte untergebracht. Seit 2010 steht das Gebäude leer. Seitdem hatte die Stadt nach eigenen Angaben versucht einen neuen Betreiber zu finden - ohne Erfolg. Dann kam die Idee eines Museums auf.
In einer interaktiven Ausstellung sollen laut Stadt wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels dargestellt werden. Außerdem soll gezeigt werden, wie der Klimawandel das Leben in den Städten beeinflusst. So könne auch ein außerschulischer Lernort entstehen und auch überregional Gäste anziehen.
Hochwasserschutz am Rhein verbessert Deichsanierung in Engers ist abgeschlossen
In Neuwied-Engers wurde der Rheindeich wiedereröffnet. Die Sanierung dauerte insgesamt knapp drei Jahre. Jetzt ist er auch wieder begeh- und befahrbar.
Die Stadt Neuwied kann nach eigenen Angaben fast 90 Jahre Erfahrung im Hochwasserschutz vorweisen und erlebt auch immer wieder Starkregenereignisse und Hochwasser. Sie ist aber der Meinung, dass es langfristig keine Lösung sein kann, Hochwasser mit einer Deichanlage einzumauern. Vielmehr gehe es darum, Ursachen zu bekämpfen - und das soll in dem Museum deutlich werden.
Neuwieder Deichkrone muss dringend saniert werden
Das Gebäude am Deichufer stammt aus den 1920er-Jahren, ist denkmalgeschützt und muss laut Stadt dringend saniert werden. Die seitlichen Flügel des Hauptgebäudes wurden bereits abgerissen, teilte ein Stadtsprecher mit. Sie gehörten nicht zum Originalbau, sollen aber in Anlehnung an die Entstehungszeit erneuert werden.
Das Hauptgebäude muss den Angaben zufolge entkernt werden. In der Mitte des Gebäudes soll ein barrierefreies Stadtfoyer entstehen, außerdem soll ein Aufzug eingebaut und ein Rheinbalkon angebracht werden. Zudem sind ein Museumsshop, ein Bistro und eine Außengastronomie geplant.
Museum für Klimaschutz wird zu 90 Prozent vom Bund gefördert
Oberbürgermeister Jan Einig sagte dem SWR, die Deichkrone sei das letzte Stückchen, dass die Stadt im Rahmen der Deichsanierung und der Deichuferpromenade revitalisieren wolle. Dafür sei die Stadt auf Fördermittel angewiesen. Der Bund gibt 4,5 Millionen Euro für das Projekt Deichkrone aus. Das restliche Geld muss die Stadt zuschießen.