Laut Krankenhausverbund Linz-Remagen läuft die medizinische Versorgung normal weiter. Bereits vereinbarte Termine für ambulante und stationäre Behandlungen sowie Therapien finden demnach wie gewohnt statt. Es werden auch neue Termine vergeben. Die Mitarbeiter bekommen ihr Gehalt jetzt allerdings von der Bundesanstalt für Arbeit. Experten sollen Vorschläge erarbeiten, wie man die Finanzlage stabilisieren kann.
Der Geschäftsführer des Krankenhausverbunds, André Tillmann, sagte, dass unter anderem steigende Energiekosten sowie Tariferhöhungen für die Mitarbeiter die finanzielle Schieflage der Krankenhäuser in Linz (Kreis Neuwied) und Remagen (Kreis Ahrweiler) verursacht hätten.
Mehr als 300 Ärzte und Pfleger in Linz und Remagen betroffen
Das Krankenhaus Maria Stern in Remagen und das Franziskus Krankenhaus in Linz haben insgesamt 270 Betten. Knapp über 300 Ärzte und Pfleger arbeiten dort. Sie wurden von der Geschäftsführung am Donnerstag über die aktuelle Situation informiert. Betroffen sind auch die Mitarbeiter des Medizinischen Versorgungszentrums MVZ Remagen und der Reinigungsfirma "HL Servicegesellschaft Remagen".

Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) erklärte, die Nachricht von der Insolvenz ist für die Region nicht schön. Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium werde mit dem Insolvenzverwalter und den Städten Linz und Remagen das weitere Vorgehen besprechen.
Landrätin bedauert die Insolvenz des Verbundkrankenhauses
Die Landrätin des Kreises Ahrweiler, Cornelia Weigand (parteilos) sagte, es sei bedauerlich, dass erneut ein Krankenhaus in der Region ums Überleben kämpft. Sie habe mit der Geschäftsführung des Verbundkrankenhauses und dem Gesundheitsministerium gesprochen. Sie hoffe sehr, dass im Rahmen des Schutzschirmverfahrens die Krankenhausstandorte erhalten werden können.
Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl (parteilos) appelliert an alle Verantwortlichen, sich mit ganzer Kraft für den Fortbestand der Kliniken einzusetzen. Das Krankenhaus Maria Stern und das medizinische Versorgungszentrum in Remagen seien unverzichtbar. Bürgermeister Ingendahl sagte weiter, die Gesundheit der Bürger müsse oberste Priorität haben und dürfe niemals wirtschaftlichen Gesichtspunkten untergeordnet werden.
Rückzug aus Klinikgeschäft Was der DRK-Rückzug aus RLP-Krankenhäusern bedeutet
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) gibt in RLP seine Krankenhäuser auf. Was wir bislang dazu wissen und was das für Patienten und Mitarbeitende bedeutet, haben wir zusammengefasst.
Anfang Februar hatte das Deutsche Rote Kreuz DRK für seine verbliebenen fünf Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz Insolvenz angemeldet und mitgeteilt, es werde im Bundesland künftig keine Kliniken mehr betreiben. Betroffen waren die DRK Kamillus Klinik Asbach (Landkreis Neuwied), die Fachklinik Bad Neuenahr (Landkreis Ahrweiler), das DRK Schmerz-Zentrum Mainz und die Tageskliniken Bad Kreuznach und Worms