Der neue Träger bekräftigte anschließend auf einer Pressekonferenz, dass die BBT-Gruppe das gesamte Krankenhausgebäude in Lahnstein samt Inventar gekauft hat. Zunächst werde allerdings nur die Abteilung für Psychiatrie und die Psychotherapie weitergeführt, die bisher etwa ein Drittel des bisherigen Betriebs ausgemacht habe.
Neuer Träger: Zu wenig Zeit für einen "Masterplan"
In den kommenden Monaten sollen Konzepte für die übrigen vier Etagen des Krankenhauses erarbeitet werden. Unter anderen seien zum Beispiel Fachbereiche für Altersmedizin oder Neurologie denkbar.
Noch ist laut den Verantwortlichen der BBT-Gruppe allerdings vieles unklar. "Wir konnten innerhalb von vier Wochen noch keinen Masterplan für das gesamte Haus erarbeiten. Da müssen wir alle noch um Geduld bitten", sagte der Regionalleiter BBT-Region Koblenz-Saffig, Jérôme Korn-Fourcade.
Lahnstein soll mit anderen Kliniken der BBT-Gruppe vernetzt werden
Zunächst müsse zum Beispiel geklärt werden, welche medizinischen Schwerpunkte in Zukunft in der Region wichtig seien, insbesondere im Hinblick auf die demografische Entwicklung, teilte Korn-Fourcade mit. Dafür sei es notwendig, mögliche Angebote unter anderem mit dem Gesundheitsministerium und den Kostenträgern abzustimmen. Die BBT-Gruppe betreibt im nördlichen Rheinland-Pfalz auch Krankenhäuser in Koblenz und Montabaur sowie eine Fachklinik für Psychotherapie in Saffig.
Die Verantwortlichen planen nach eigenen Angaben, das psychiatrische Angebot in Lahnstein mit den bestehenden Einrichtungen der BBT zu vernetzen. Insbesondere mit der Fachklinik in Saffig solle ein Konzept für die psychiatrische Versorgung entwickelt werden.
Kurzfristige Übernahme: Nur Psychiatrie bleibt in Lahnstein
Die Barmherzigen Brüder Trier haben nach eigener Aussage erst Mitte Januar die Anfrage erhalten, ob sie das St. Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein übernehmen wollen. Es sei zu wenig Zeit geblieben, andere Fachbereiche wie die Chirurgie oder die Innere Medizin zu bewerten und auf ihre Wirtschaftlichkeit zu überprüfen.
Der Sprecher der Geschäftsführung der BBT-Gruppe, Frank Zils sagte, der Fokus habe bei den Verhandlungen darauf gelegen, die Pflichtversorgung des psychotherapeutischen Angebots in der Region sicherstellen zu können. Das sei mit der Übernahme gelungen.
110 Mitarbeitende werden übernommen - knapp 200 mussten gehen
Vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass das insolvente St. Elisabeth Krankenhaus in seiner jetzigen Form nicht mehr weitergeführt wird. Ein Schock für die Mitarbeitenden, von denen knapp 200 von jetzt auf gleich ihren Job verloren. Kirchen und Kommunalpolitiker hatten den Umgang des katholischen Trägers - der Elisabeth Vinzenz Verbund - mit der Situation scharf kritisiert.