Illegale Autorennen: Härtere Strafen, weniger aggressive Werbung, mehr Erziehung

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Von Autor/in Bernhard Seiler

Autos mit Bewegungsunschärfe bei Nacht fotografiert. Symbolfoto für illegale Autorennen

Illegale Autorennen: Härtere Strafen, weniger aggressive Werbung, mehr Erziehung

In Ludwigsburg sind zwei Frauen bei einem schweren Unfall ums Leben gekommen. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft haben sich wohl zwei Autofahrer ein illegales Rennen geliefert, eines der Autos ist mit dem Auto der Frauen kollidiert. Was treibt die Raser an? "Auf der einen Seite der Nervenkitzel - und andererseits die aggressive Werbung der Autoindustrie", sagt der Verkehrspsychologe Winfried Schmidt in SWR Aktuell.

Die Autos werden immer schneller: "Wenn sie die Werbung anschauen, sprechen manche Marken besonders die Schnellfahrer an - obwohl in Deutschland aufgrund der Verkehrsdichte überhaupt nicht gerast werden kann." Viele Menschen hielten sich allerdings nicht an die Tempolimits.

Hinzu kommt nach Ansicht von Schmidt noch die Personalknappheit in der Polizei.

Die Verkehrsüberwachung ist ein Stiefkind geworden – nicht, weil die Polizei dies nicht möchte, sondern weil sie personell leider dazu nicht in der Lage ist.

Eine vernünftige Verkehrserziehung, schon in Kindergärten und Schulen

Die Raser - überwiegend junge Männer - auf der Vernunftebene zu erreichen, funktioniere nicht, meint der Verkehrspsychologe: Es fehle eine vernünftige Verkehrserziehung im Kindergarten und in der Schule. Diese fände aus Kostengründen und Personalmangel "nur temporär" statt.

In Fahrschulen gilt: "Hauptsache ich habe meine Lappen"

Seiner Meinung nach müsste im Unterricht ein Verkehrsunterricht stattfinden. In der Fahrschule sei es zu spät für Verkehrserziehung. Potenzielle Raser besuchten die Fahrschule nach dem Motto, "der kann uns viel erzählen, wir haben das Auto schon bestellt oder es steht schon vor der Tür - Hauptsache ich habe meinen Lappen".

Ob den Rasern überhaupt bewusst ist, dass sie andere Menschen gefährden und warum er für härtere Strafen ist, darüber hat Winfried Schmidt mit SWR Aktuell-Moderator Bernhard Seiler gesprochen.

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