Keine Mindestnote für Polizeianwärter

Meinung: Nicht nur aufs Zeugnis schauen

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Paul Hansen
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Die Polizei in Baden-Württemberg verlangt von Bewerbern keine Mindestabschlussnote mehr. Daran könnten sich auch Universitäten ein Beispiel nehmen, meint Paul Hansen.

Was sollte jemand mitbringen, der Polizist werden möchte: Ein hohes Verantwortungsbewusstsein? Einen Gerechtigkeitssinn? Große Einsatzbereitschaft? Oder einen guten Schulabschluss? 

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Wer sich bei der Polizei in Baden-Württemberg bewirbt, braucht seit kurzem keinen Mindestnotendurchschnitt mehr. Aussagekräftiger ist laut Innenministerium der Auswahltest.

Letzteres ist in Baden-Württemberg keine Voraussetzung mehr, um eine Ausbildung bei der Polizei zu machen. Zuvor war von den Bewerbern eine bestimmte Abschlussnote verlangt worden. Künftig muss nur der Schulabschluss an sich, unabhängig von der Note, nachgewiesen werden. Zwar ist die Entscheidung aus der Not geboren, dass es der Polizei in Baden-Württemberg an Personal mangelt. Doch das macht sie nicht falsch.

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Die Meinung von Paul Hansen

Ich halte diese Entscheidung sogar für den absolut richtigen Schritt. Denn es ist widersinnig anzunehmen, dass schlechte Leistungen in Mathe, Latein oder Kunst jemanden disqualifizieren sollten, Polizist zu werden. Und nur weil jemand in jungen Jahren kein Musterschüler ist, sollten ihm nicht für das restliche Leben berufliche Möglichkeiten genommen werden.

An der Entscheidung des Innenministeriums könnten sich auch andere ein Beispiel nehmen. Ich habe schon lange große Zweifel daran, ob ein Einser-Abitur wirklich das Kriterium sein sollte, ob jemand Arzt, Psychologin oder Pharmazeut werden sollte. Ich bin sicher, dass auch Universitäten durch Auswahltests und Eignungsprüfungen viel eher geeignete Bewerber finden als mit irgendeiner Abschlussnote.

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