Aufwertung der Innenstädte

Meinung: Eine Stadt wie jede andere

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Autor/in
Paul Hansen
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In Heilbronn forderte die CDU eine Obergrenze für Dönerläden. Das ist Populismus – doch in den Städten muss sich etwas ändern, meint Paul Hansen.

Am schönsten und zentralsten Platz der Stadt befinden sich gleich mehrere Filialen der üblichen und leider sehr durchschnittlichen Gastronomieketten. Ein paar Schritte weiter reihen sich eine Drogerie, mehrere Mobilfunkläden, ein Imbiss und ein Bäcker aneinander. An der Ecke befindet sich seit kurzem ein neuer Shop, es ist der fünfte Versuch in den letzten vier Jahren, hier ein Geschäft aufzubauen. Einige Straßen weiter stehen seit Jahren Ladenflächen leer. Und auch das in die Jahre gekommene Einkaufszentrum in der Stadtmitte hat viel vom einstigen Glanz verloren.

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Ahnen Sie schon, welche Stadt ich damit gerade beschrieben habe? Falls Sie jetzt eine bestimmte Stadt vor Augen haben, dann lagen Sie falsch – und gleichermaßen richtig. Denn die meisten deutschen Innenstädte ähneln sich mittlerweile so sehr, dass die einleitende Beschreibung auf erschreckend viele von ihnen zutrifft. Und die stecken mächtig in der Krise. Denn hohe Mieten, der immer beliebtere Onlinehandel und die Shopping-Center am Stadtrand machen die Innenstädte zunehmend unattraktiv.

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Die Meinung von Paul Hansen

Das führt mitunter zu populistischen Vorschlägen wie in Heilbronn, wo die CDU im Juni bundesweit Aufmerksamkeit mit der Forderung erregte, eine Obergrenze u.a. für Dönerläden und Nagelstudios einführen zu wollen. Doch aus dem anfänglichen Populismus erwuchs etwas Produktives und so hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Gemeinderat einen Plan für eine neue Gestaltung der Innenstadt vorlegt. Auch in Koblenz und Kastellaun wird an neuen Konzepten für die Innenstadt gearbeitet.

Für unsere Städte wünsche ich mir mehr Erholungsmöglichkeiten wie Spielplätze und Bänke, mehr Begrünung, mehr Orte für (Sub-)Kultur und vor allem mehr Individualität. Ich würde mich freuen, wenn mich in Zukunft nicht in so ziemlich jeder Stadt, die ich erstmals besuche, das Gefühl beschleicht, das alles so oder so ähnlich schon mal gesehen zu haben. Und ich bin mir sicher, dass dann die Menschen auch wieder gerne in die Innenstädte gehen.

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