Zwei Minuten: Die Kolumne zum Wochenende

Meinung: Einer wie Musk kann natürlich auch Minister

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Autor/in
Laura Koppenhöfer
Laura Koppenhöfer steht im Gang eines SWR-Gebäudes

Trump stellt gerade sein Kabinett aus loyalen Hardlinern zusammen. Elon Musk soll „Effizienzminister“ werden. Eine nachvollziehbare Wahl, findet Laura Koppenhöfer.

Die USA sind wirklich zu beneiden. Bei denen geht’s voran. Die haben bald einen Effizienzminister. Im Gegensatz zu uns. Bei uns hat die Regierungskoalition hingeschmissen - aber erst nach langem und vollkommen ineffizientem Siechtum. Was das Zeit gekostet hat!

Die Kolumne zum Wochenende können Sie sich auch hier anhören:

Das wäre mit einem Effizienzminister Elon Musk nicht passiert. Der wäre spätestens nach dem zweiten Ampel-Knatsch durch die Reihen der Minister und Ministerinnen gegangen, so wie durch die Mitarbeiterreihen bei Tesla oder Twitter und hätte auf einen nach der anderen gezeigt: “You are fired”. Das ist die Musk’sche Kernkompetenz: Delete. Wer oder was stört, löschen. Effizient eben.

Laura Koppenhöfer steht im Gang eines SWR-Gebäudes
Die Kolumne zum Wochenende von Laura Koppenhöfer

Dabei so weitsichtig wie wendig. So konnte er locker lässig erst in die letzte heiße Wahlkampfphase nach dem Trump-Attentat einsteigen - nachdem er früher doch eher den Demokraten zugeneigt war und noch im Frühjahr behauptet hatte, sich ganz raushalten zu wollen. Daraus wurde: Dauerwerbung für Trump auf X, Live-Auftritte bei Wahlkampfevents, Millioneninvestitionen. Von 0 auf 100 zum absoluten Supersupporter mutiert. Effizient eben.

Und ein Kinderspiel für jemanden, dessen eigentliche Berufung darin besteht, Mutationen ganz anderer Art zu entwickeln. Um in nicht allzu ferner Zukunft zum Beispiel menschliche Gehirne kybernetisch mit künstlicher Intelligenz zu verschmelzen. Think big! Die Probleme der Erde nur auf der Erde bekämpfen, das ist zu engstirnig! Die Lösung liegt im Weltraum, im “outer space” und - logo - SpaceX bringt uns hin! Haben die USA erstmal ihre Außerirdischen-Armee, können sie endlich aus dieser lästigen NATO raus. Haben wir uns erstmal einen schmucken Ersatz-Planeten ausgesucht, können wir in die dann überflüssige Erdatmosphäre so viel Treibhausgas blasen, wie wir wollen! So nämlich! E-Tesla war nur eine Fingerübung zum Aufwärmen, der Markt der Zukunft kann mehr...Milliarden auf Musks Multimilliarden draufstapeln.

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Aber damit der designierte Minister nicht zu sehr in seine interplanetarischen Business-Träume abhebt, orientiert er sich zum Ausgleich an vergleichsweise geerdeten Politikern mit Hang zum Heimwerken. Den argentinischen Präsidenten Javier Milei, genau, den mit der Kettensäge, findet Musk richtig gut. Natürlich hat der auch einen Effizienzminister. Der heißt zwar Minister für “Deregulierung”, gemeint ist aber genau das gleiche. Den Staat mit seinen Behörden und Leistungen zerlegen oder halt zersägen, ist effizienter.

Italiens Premierministerin Giorgia Meloni findet Musk auch richtig gut. Vor allem, wenn sie dafür sorgt, dass Tesla in Italien Steuervorteile kriegt. Man muss seine Milliarden ja zusammenhalten.

Darum ist es für Musk ein netter Nebeneffekt, dass die Tesla-Aktie ihren Wert direkt nach Trumps Sieg enorm steigern konnte, dementsprechend auch das Vermögen des Tech-Milliardärs, das ja zu einem Großteil aus Tesla-Aktien besteht. Runtergerechnet ist das kein schlechter Stundenlohn für das bisschen Gehampel auf Trumps Wahlkampfbühnen. Effizient eben.

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