Es geht um Lastwagen, die mit Wasserstoff angetrieben werden. Die haben im Inneren eine Brennstoffzelle, in der aus Wasserstoff Strom produziert wird. Wie das genau passiert, ist ziemlich komplex. Wichtig ist: Es soll ein großer Schritt sein, dass Waren irgendwann mal komplett CO2-neutral durch die Welt gefahren werden können.
Mit dem Prototyp von Wörth nach Berlin
Den Prototyp gibt es schon. Erst im Sommer hat Daimler Truck nach eigenen Angaben die 1.000-Kilometer-Marke geknackt und ist mit einer Tankfüllung flüssigem Wasserstoff von Wörth nach Berlin gefahren. Um diesen Prototyp weiterentwickeln zu können, hat der Lastwagenbauer am Montag einen Förderbescheid über 226 Millionen Euro vom Bund und den Ländern Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg bekommen.
Ende 2026 sollen in Wörth 100 Brennstoffzellen-Lkw vom Band rollen, um in den Händen ausgewählter Kunden getestet zu werden. Für das Werk ein großer Gewinn, glaubt Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos): "Wir haben alle ein großes Interesse, dass hier in der Region Industriearbeitsplätze erhalten bleiben." Der Wasserstoff-Antrieb ist ebenso wie der Elektro-Antrieb aus Wissings Sicht nicht nur dazu da, die Klimaziele zu erreichen, sondern auch, um die Industrie zukunftsfähig zu halten.
Noch viele Fragen offen
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg - auch das wurde am Montag in Wörth deutlich. Noch fehlt es beispielsweise an Wasserstoff-Tankstellen. Wie viel die Herstellung eines Brennstoffzellen-Lastwagens im Vergleich mit einem Diesel-Lkw kosten wird, konnte Daimler Truck nicht sagen. Erst recht unbeantwortet bleiben musste die Frage, wie viel teurer ein solcher Lastwagen dann in der Anschaffung sein wird – und welcher Logistiker sich das leisten soll. Auch, woher am Ende der grüne Wasserstoff kommen könnte, um den Antrieb wirklich klimaneutral nutzen zu können, bleibt vorerst eher vage.
Ob das in den kommenden Jahren alles so aufgeht, wie man sich das heute vorstellt, könne man noch nicht sagen, so ein Sprecher von Daimler Truck: "Aber das heißt nicht, dass wir heute nicht damit anfangen sollten."