Die Lokführer-Gewerkschaft GDL will wieder streiken. Zunächst soll ab Mittwoch, 18 Uhr, im Güterverkehr gestreikt werden. Ab Donnerstag, 2 Uhr, wird dann auch im Personenverkehr gestreikt. Weselsky kündigte den 35-Stunden-Streik heute in einer Pressekonferenz an. Für Donnerstag und Freitag ruft die Gewerkschaft ver.di zu einem Warnstreik bei der Lufthansa auf. Flugpassagiere, die auf die Bahn ausweichen wollten, sind nun doppelt getroffen.
Bahn bietet Sonderkulanz
Über die Social-Media Plattform X (früher Twitter) kündigte die Deutsche Bahn an, sie werde während des Streiks ein Grundangebot fahren. Dieses sei über die Fahrplanauskunft auf bahn.de und im DB Navigator abrufbar, teilte die Bahn auf ihrer Website mit.
Zudem dürfen demnach alle Fahrgäste, die bis einschließlich Montag (4.3.), ein Ticket für den Streik-Zeitraum vom Donnerstag (7.3.) bis Freitag (8.3.) gekauft haben, es auch zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Bahn hat die Zugbindung aufgehoben. Auch Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Zudem bietet die Bahn Fahrgästen im Rahmen einer Sonderkulanz auch die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und ab sofort zu fahren.
GDL und Bahn schieben sich gegenseitig die Schuld zu
GDL-Chef Weselsky machte die Deutsche Bahn für das Scheitern der Gespräche verantwortlich. Die Arbeitgeber hätten sich vor allem bei der Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden nicht ausreichend bewegt. Auch Moderationen der Tarifgesprächen hätten daran nichts geändert.
Die Deutsche Bahn wirft der GDL Egoismus und Sturheit vor. "Viele Millionen Menschen in unserem Land können nicht Zug fahren, weil die GDL-Führung nicht willens ist, Kompromisse einzugehen", kritisierte Personalvorstand Martin Seiler am Montag nach der erneuten Streikankündigung der GDL. "Wir sind weiterhin bereit, konstruktive, aber realistische Lösungen zu finden", betonte Seiler. Die Maximalforderungen der GDL seien jedoch unerfüllbar und gefährdeten massiv das Eisenbahnsystem.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte beide Seiten zuvor noch einmal aufgefordert, weiter zu verhandeln. Eigentlich sollten die Tarifverhandlungen bis Sonntag dauern. Nach Angaben der Deutschen Bahn ließ die Gewerkschaft die Gespräche jedoch vorzeitig platzen. Nach dem neuerlichen Streik sollen dann sogenannte Wellenstreiks folgen, diese werden nicht mehr mit einem 48-stündigen Vorlauf angekündigt.
GDL und Bahn wollen verhandeln Bahnstreik in der Nacht beendet: Nicht alle Züge in BW fahren heute regulär
Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihren Streik früher als geplant beendet. Seit heute Nacht, 2 Uhr, rollen die Züge wieder. In BW gibt es aber weiter noch Einschränkungen.
Keine Bahn-Streiks während Osterferien gefordert
In der "Bild am Sonntag" hatte Wissing darüber hinaus vor einem großen Schaden für die Wirtschaft durch die erneuten Streiks gewarnt - wegen Versorgungsengpässen und gestörten Lieferketten bei der Industrie. Hinzu kommt, dass die Osterferien vor der Türe stehen. Aus der Unionsfraktion gibt es daher die Mahnung, auf Streiks um die Feiertage herum zu verzichten.
Die Tarifverhandlungen hatten Anfang November begonnen. Bis Ende Januar war jedoch kaum verhandelt, dafür aber mehrmals gestreikt worden. Der Bahn-Streik Ende Januar wurde schließlich vorzeitig beendet. Damals hatten GDL und Bahn von einem Fahrplan für neue Verhandlungen und einer "konstruktiven Atmosphäre" gesprochen.