Windräder schaden der Gesundheit und sind wirtschaftlich ineffizient: Über ein Viertel der Befragten in Australien, den USA und Großbritannien stimmen solchen Aussagen zu, auch wenn sie wissenschaftlich nicht haltbar sind. Mehr als 40 Prozent glauben sogar, dass offizielle Informationen zum Ausbau von Windrädern bewusst manipuliert werden. Das hat eine Studie der Universitäten Hohenheim (Stuttgart) und Trier ergeben.
In Deutschland weniger Zustimmung zu falschen Informationen
Bei einer ähnlichen Umfrage in Deutschland waren diese Werte nicht ganz so hoch. Die Zustimmung zu solchen Falschinformationen hängt aber nicht vom Bildungsgrad, sondern von der Weltanschauung ab. Wer generell dazu neigt, Verschwörungen hinter gesellschaftlichen Ereignissen zu vermuten, stimmt den Falschinformationen eher zu.
Forscher: Persönliche Vorteile wichtiger als wissenschaftliche Daten
Deshalb, so die Autoren der Studie aus Hohenheim und Trier, ließen sie sich durch wissenschaftlich basierte Fakten auch nicht ausräumen. Aussichtsreicher könnte es sein, den Menschen persönliche Vorteile, etwa finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten, aufzuzeigen, um eine breitere gesellschaftliche Akzeptanz für den Ausbau der Windräder zu erreichen.
Die Zustimmung zu ganz unterschiedlichen falschen Aussagen erfolgt den Forschenden zufolge häufiger von ein und derselben Person. Wer glaubt, Windräder hätten einen schädlichen Einfluss auf die Gesundheit, stimmte beispielsweise auch eher der Behauptung zu, Windräder seien ökonomisch ineffizient, so eine weitere Erkenntnis der Studie.
770 Anlagen in Baden-Württemberg - 1.800 in Rheinland-Pfalz
In Baden-Württemberg standen im Frühjahr 2024 rund 770 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt rund 1,8 Gigawatt. Bis zum Jahr 2040 sollen es 3.000 Windräder mit einer Leistung von zwölf Gigawatt werden, so die Angaben der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (Plattform EE BW).
In Rheinland-Pfalz gab es rund 1.800 Windkraftanlagen, so die Angabe des Landesrechnungshofes vom Februar 2024.
In Deutschland befinden sich die meisten Windräder im Norden: In Niedersachsen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.