In Baden-Württemberg haben die Fälle von verunreinigtem Trinkwasser in den vergangenen fünf Jahren zugenommen. Immer öfter musste die Bevölkerung das Wasser also abkochen. Das geht aus einer Antwort des Verbraucherschutzministeriums auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion hervor, die dem SWR vorliegt.
Ist der Klimawandel Ursache für mehr verunreinigtes Trinkwasser?
Demnach hat sich die Zahl der sogenannten Nutzungseinschränkungen je Landkreis zuletzt fast verdreifacht. Im Jahr 2020 gab es landesweit 23 Fälle, in denen das Trinkwasser verunreinigt war. Im vergangenen Jahr waren es demnach 62 Fälle. In diesen Fällen war die Bevölkerung in den betroffenen Städten und Gemeinden aufgerufen, das Trinkwasser vor dem Verzehr abzukochen.
Das Verbraucherschutzministerium von Baden-Württemberg hat für die Zunahme dieser Fälle eine mögliche Erklärung: Die mikrobiologischen Kontaminationen können mit dem Klimawandel zusammenhängen. Durch vermehrte Starkregenereignisse sei örtlich Oberflächenwasser in Brunnen oder Quellfassungen, also Sickerrohre, die austretendes Grundwasser sammeln oder ableiten, eingedrungen. Gleichzeitig werde durch heißere Sommer und längere Trockenperioden insgesamt weniger Grundwasser neu gebildet, so das Ministerium.
Petition wegen Wasserkosten Preisschock: Wildberger protestieren gegen teures Trinkwasser
Nach zwei horrenden Nachzahlungen beim Wasser hat Caroline Schulz aus Wildberg genug. Sie startet eine Petition gegen die "zu hohen" Wasserkosten. Das sagt der Bürgermeister dazu.
Der FDP-Landtagsabgeordnete Frank Bonath aus dem Wahlkreis Villingen-Schwenningen kritisiert das Vorgehen der Landesregierung. Gesundheits- und Wasserbehörden würden mit bürokratischem Mehraufwand belastet, ohne dass die Trinkwassersicherheit dadurch spürbar verbessert werde.